Vier Monate werden Patrick Müller und Torsten Reimann in Afghanistan im Einsatz sein. Im Dezember 2011 haben die Soldaten erfahren, dass sie an den Hindukusch reisen müssen. "Muss das sein?", fragte Reimanns Freundin damals. Auch seine Eltern und Freunde werden sich Sorgen machen, wenn der Stabsunteroffizier im Februar ins Flugzeug steigt.

Doch vorher wird gefeiert. Reimann und seine Freundin wollen am 1. Februar heiraten und laden alle Freunde und Verwandte ein. Die Flitterwochen müssen sie allerdings auf den Sommer verschieben, wenn Reimann nach Deutschland zurückkehrt. Wo es hingeht, wissen sie noch nicht. "Hauptsache warm!"

Der achtjährige Sohn des Paares fürchtet sich am meisten vor der langen Trennung von seinem Vater. "Er weiß, dass ich Soldat bin", sagt Torsten Reimann.

"Die Familie war nicht begeistert", sagt Müller über den bevorstehenden Einsatz. "Auch meine Freundin macht sich Sorgen." Frei von Furcht ist der 25-Jährige nicht, wenn er beispielsweise an die Konvoifahrten außerhalb des gesicherten Camps denkt. Doch Müller ist überzeugt, dass die Bundeswehr ihre Soldaten "bestmöglich" auf den Einsatz vorbereitet.

Seinen Job als Instandsetzer und Mitglied der Recovery Task Force von Mazar-i-Sharif bezeichnet er als sinnvoll: "Die Soldaten, die draußen sind, wollen so schnell wie möglich wieder reinkommen."

Die Angst, im Einsatz angegriffen zu werden, kenne jeder Soldat, sagt Reimann. "Der Gefahr sind sich alle bewusst."