Verein Paulinchen - Initiative für brandverletzte Kinder rät, Anzünden von Kerzen mit Kindern zu üben und Rauchmelder zu installieren.

Norderstedt. Einen Scheck über 2500 Euro überreichte Hamburgs Erzbischof Werner Thissen dem Verein Paulinchen - Initiative für brandverletzte Kinder in Norderstedt. Anneliese Stapelfeldt, zweite Vorsitzende des Vereins, nahm den Scheck entgegen. Mit dem Geld unterstützte das Norderstedter Team von Paulinchen unter anderem den bundesweiten Tag des brandverletzten Kindes, der in Norderstedt im Herold-Center stattfand und über die Gefahren von Verbrühungen und Verbrennungen aufklärte.

"Paulinchen leistet eine gute Präventionsarbeit", sagte der katholische Bischof und erinnerte an den furchtbaren Brandunfall vor einem Jahr in der katholischen Kirche in Bad Segeberg. Bei einem Krippenspiel zur Weihnachtsmesse fing das Lämmchen-Kostüm der kleinen Lena Feuer. Für das Mädchen und ihre Familie begann eine schreckliche Schmerzenszeit. Und sie geht weiter. Denn die Brandwunden wachsen mit Lena, viele Operationen muss das Mädchen noch erdulden (wir berichteten).

"Unterschätzen Sie niemals die Gefahr von brennenden Kerzen und die Reichweite Ihres Kindes", mahnt Anneliese Stapelfeldt. Gerade jetzt im Advent und zu Weihnachten ist die Verbrennungs- und Verbrühungsgefahr hoch. "Kaum jemand weiß, dass schon eine Tasse Tee die Haut eines Kleinkindes großflächig verbrühen kann", sagt Stapelfeldt. Die Mutter zweier erwachsener Kinder empfiehlt, das Anzünden von Kerzen mit den Kindern zu üben und ihnen auch das Löschen zu zeigen.

"Kindern sollte gesagt werden, dass sie bei Feuer sofort weglaufen und laut 'Feuer' schreien sollen", sagt Stapelfeldt. Viele Kinder würden sich aus Angst vor dem Feuer verstecken und dadurch oft vom Feuer eingekesselt werden. Auch Rauchmelder sollten in keiner Wohnung, in keinem Haus fehlen (www.rauchmelder-lebensretter.de).

Bei Verbrennungen und Verbrühungen sollte sofort ärztliche Hilfe über den Notruf 112 angefordert und möglichst eine Spezialklinik für Brandverletzungen aufgesucht werden. Als erste Hilfe sollten die Brand- und Verbrühungsflächen der Haut zehn bis 15 Minuten lang mit Wasser, nicht kälter als 15 Grad, gekühlt werden. Brennende Kleidung sollte durch Ersticken des Feuers mit Decken und durch Wälzen auf dem Boden gelöscht werden. Bei Verbrühung muss die Kleidung sofort vom Körper entfernt werden, nicht aber bei Verbrennungen, weil dadurch die Verletzungen noch größer werden. "Auch Hausmittel wie Mehl, Öl oder Zahnpasta gehören nicht auf die Wunden", sagt Stapelfeldt.