Energiepreise und Mieten steigen und knabbern am Haushaltsbudget. Kredite fürs Eigenheim oder das neue Auto können nicht mehr bedient werden, weil das eigene Einkommen durch Arbeitslosigkeit sinkt oder das Geld des Partners durch Tod, Scheidung oder Trennung plötzlich fehlt. Das sind Lebenslagen, die schnell in die Überschuldung führen können und kaum zu vermeiden sind.

Anders ist es aber, wenn Konsum die Schulden so weit nach oben treiben, dass sie auf absehbare Zeit nicht mehr abgetragen werden können. Die Angst vor Inflation, das diffuse Gefühl, dass die europäische Schuldenkrise die Konjunktur auf Dauer beschädigt, motivieren dazu, das Geld auszugeben. Für das neue TV-Gerät, das Smartphone, das alle Freunde sowieso schon haben. Die Lust am Shoppen ist verständlich, zumal sich die Wirtschaft stabil zeigt und die Löhne gestiegen sind.

Und die kleine rechteckige Plastikkarte suggeriert: Das Geld ist da. Wer hat schon immer den Kontostand im Kopf, und dann gibt es ja auch noch den Dispo. Das dafür hohe Zinsen anfallen, wird schnell und gern vergessen. Hinzu kommt ein schwindendes Zahlen- und Wertverständnis. Was sind schon 500 oder 1000 Euro, wenn Politiker im Nebenerwerb mal eben Hunderttausende kassieren?

Konsum ist eine der Hauptursachen für Überschuldung. Gerade deswegen gilt: Du kannst nicht mehr ausgeben, als du einnimmst. Denn die nächste Stromrechnung oder Mieterhöhung kommt bestimmt.