Interessante Inszenierung, aber ungeschickte Dramaturgie: Nach sechs Jahren muss Erol Sander von Bad Segeberg Abschied nehmen. Nichts währt ewig, und auch ein bejubelter Indianer muss mal seinen Weg in die ewigen Jagdgründe antreten.

Diese Segeberger Provinzinszenierung ist aber gründlich aus dem Ruder gelaufen. Als Arbeitgeber hat die Kalkberg GmbH versagt. Natürlich kann sie sich von einem Schauspieler trennen. Aber ein Mann, der den Karl-May-Spielen Zuschauerrekorde am laufenden Band beschert hat, sollte nicht mit einem Fußtritt hinausbefördert werden. Auch wenn er sich möglicherweise unbeliebt gemacht haben sollte.

Fürsorgepflicht besteht auch für einen Star wie Erol Sander, der ja nicht von einem Engagement ins nächste geht. Hätten sich die Geschäftsführerin, der Darsteller und der Aufsichtsratsvorsitzende auf eine gemeinsame Sprechweise geeinigt, wäre es nicht zu der bundesweiten Aufregung gekommen.

Der Aufsichtsratsvorsitzende gab Erol Sander die Genehmigung, seine Version der Dinge zu veröffentlichen. Das war ungeschickt. Dem Aufschrei der Fans und den Nachfragen der Medien begegnete die Geschäftsführerin mit einer lapidaren Zwei-Zeilen-Erklärung. Das war respektlos. Erol Sander hat mit seiner Presseerklärung Feuer geschürt. Das war gedankenlos. Vermutlich.

Der nächste Winnetou-Darsteller jedenfalls sollte sich rechtzeitig wappnen und gut beraten lassen, bevor er einen Vertrag unterzeichnet.