Stadtverwaltung unterstützt Ermittlungen nach Brand im Großen Karl

Kaltenkirchen. Die Staatsanwaltschaft Kiel ermittelt gegen Gerd Thormählen, den Besitzer des Großen Karls in Kaltenkirchen. Die Anlagebehörde prüft den Vorwurf der Körperverletzung und geht damit einer Anzeige nach, die Kaltenkirchens Bürgermeister Hanno Krause erstattet hat, nachdem bei einem Feuerwehreinsatz im Dezember 2011 in dem Hochhaus Einsatzkräfte verletzt worden waren. Krause geht davon aus, dass die Feuerwehrleute verletzt wurden, weil die Sicherheitseinrichtungen in Thormählens Haus nicht funktionierten.

Krause kündigte an, der Staatsanwaltschaft Unterlagen zuzusenden, die das "Nichthandeln" Thormählens dokumentieren. Dem Vermieter wird seit Jahren vorgeworfen, dass Gebäude mit seinen 126 Wohnungen verwahrlosen zu lassen. Die Ermittler wollen Feuerwehrleute zu dem Einsatz befragen.

Noch ist Thormählen Besitzer des Gebäudes, hat aber bereits einen Vertrag mit der Firma Schöner Wohnen über den Verkauf unterschrieben. Nach einem Krisengespräch am Freitag im Kaltenkirchener Rathaus ist Krause zuversichtlich, dass der Besitzerwechsel bereits im September und nicht erst - wie zunächst geplant - zum Jahreswechsel erfolgen könnte.

Zu den größten Problemen im Großen Karl gehören sieben defekte Brandschutztüren. Werden sie nicht demnächst ausgetauscht, droht die Brandschutzbehörde mit der Räumung mehrerer Wohnungen. Krause schließt nicht aus, dass die neuen Besitzer den Austausch vorzeitig übernehmen.

"Ich habe die Hoffnung aufgegeben, dass Thormählen noch etwas macht", sagt der Bürgermeister. Die Zwangsgelder der Behörden gegen den Hamburger belaufen sich nach inzwischen auf mehr als 75 000 Euro.