Neue Arbeitsplätze, Millioneninvestitionen, ein gesicherter Standort mit guten Umsätzen - was können sich Landesplaner mehr wünschen? Nicht einmal von den Kaufleuten in der Kaltenkirchener Innenstadt kamen Proteste, als Dodenhof ankündigte, seine Filiale an der Autobahn 7 noch einmal zu erweitern. Dass Kaufkraft verloren gehen könnte, ist für sie offenbar kein Thema. Auch in den Kommunen in der Nachbarschaft regt sich kein Protest. Sie haben selbst ihren Einzelhandel massiv gefördert: Henstedt-Ulzburg hat massenhaft Geschäfte im Gewerbegebiet angesiedelt, Neumünster bekommt ein Factory Outlet Center, am Nordrand von Hamburg hat Höffner quasi in Rufweite von Ikea eine neue Filiale eröffnet. Alles kein Thema für die Landesplanung, wie es scheint. Warum das Innenministerium ausgerechnet bei Dodenhof besonders genau hinschaut, ob der Einzelhandelsriese die Umsätze kleinerer Konkurrenten schmälert, bleibt das Geheimnis der Kieler Bürokraten. Wo liegt der Unterschied, wenn Dodenhof unterschiedliche Sortimente unter einem Dach anbietet und die Kaufleute in Henstedt-Ulzburg ein ähnliches Angebot auf zahllose Geschäfte verteilt präsentieren? Eine schlüssige Erklärung liefert das Ministerium nicht. Anfragen werden mit kaum verständlichen Hinweisen auf die Rechtslage beantwortet. Die Bürokraten werfen nicht nur einem renommierten Unternehmen Knüppel zwischen die Beine, sondern gefährden ihre Glaubwürdigkeit mit ihrer dilletantischen Informationspolitik.