Horst Lysander Médo , 30, ist Student und Schriftsteller, der unter dem Pseudonym "Fremde Angst" Kurzgeschichten im Internet veröffentlicht ( fremdeangst.myblog.de ).

In der Geschichte "Frau outside" beschreibt der gebürtige Rheinländer ganz alltägliche Konflikte, die jene Menschen haben, deren Geschlechtsidentität sich nicht mit ihrem körperlichen Erscheinungsbild decken. "Herr Otto Mayer" sei dabei exemplarisch für jene Männer, die bei ihrer Geburt wie Mädchen aussahen und sich meist erst im Erwachsenenalter in einen Prozess der Geschlechtsangleichung begeben. Die Betroffenen bezeichnen sich selbst als "Transmänner".

Médo hat sich mit Menschen der Altonaer Selbsthilfegruppe "Hanse-X-Men" getroffen und sich anhand von Erzählungen über deren persönliche Erfahrungen in ein solches Erleben hineingefühlt. "Den Wunsch, dass nicht die biologische Geschlechtszugehörigkeit, sondern die geschlechtliche Identität im Vordergrund stehen soll, haben Transmänner und -frauen gleichermaßen", sagt Médo. Die meisten seiner Texte wiesen starke autobiografische Züge auf. "Die Emotionen darin sind echt", sagt er. Dies bedeute nicht, dass er alles selbst erlebt habe. Seine Vorstellungskraft sei da oft ausreichend.

Über seine Motivation zu schreiben, sagt Médo: "Ich würde gerne behaupten, ich schreibe, weil ich es kann. Die Wahrheit ist dagegen, dass ich es tun muss." Manche Nacht fände er keine Ruhe, ehe er nicht niedergeschrieben habe, was ihn bewege.

Die Selbsthilfegruppe Hanse-X-Men trifft sich jeden zweiten Sonnabend im Monat um 19 Uhr im Blauen Raum im Kiss Altona, Gaußstraße 21, Telefon 040/49 29 22 01.