Einmal im Jahr verwandelt sich Wacken in einen Pilgerort für Heavy-Metal-Fans. Zehntausende strömen in das 1800-Einwohner-Dorf, um ihre Musik zu hören und zu feiern.

Und die Einwohner machen mit, verkaufen Bier, nutzen den Andrang für Geschäfte. Dorfgemeinschaft und Metal-Gemeinde treffen aufeinander, Lebenswelten, die unterschiedlicher kaum sein könnten. Doch Streit gibt es nicht. Ohnehin gilt das Wacken Open Air als lautes, aber friedliches Fest.

Dieses Attribut konnte bisher auch "Schall und Rausch" für sich verbuchen. Der kleine Bruder des Wackener Großspektakels hat immerhin auch schon 17 Festivals hinter sich gebracht. Zwar gab es gelegentlich Ärger, weil sich Anwohner durch hämmernde Bässe im Schlaf gestört fühlten. Und die Polizei musste die Jungs an den Reglern auffordern, runterzuschalten. Aber handfester Streit blieb bei den dreitägigen Konzerten an der "Costa Kiesa" in Harksheide weitgehend aus.

Das sollte auch oder gerade an diesem Wochenende so bleiben. Denn die Stadt hat das Spektakel verboten. Die Veranstalter setzen sich darüber hinweg und sollten schon deshalb noch mehr als sonst darauf achten, dass die Besucher friedlich bleiben. Und sie sollten ihre Ankündigung wahr machen, das Biotop zu schonen. Der Müll darf nicht liegen bleiben, sonder muss in Tüten und dann in die dafür vorgesehenen Tonnen. Wenn Veranstalter wie Gäste zeigen, dass sie eine große Party feiern und Rücksicht nehmen können, hat "Schall und Rausch" auch eine Zukunft.