Die CDU in Ellerau macht den nächsten Versuch, wieder auf die Beine zu kommen. Für den erneuten Neuanfang steht nicht nur ein junger Vorstand, sondern auch einer, der vom Streit der letzten Monate nicht betroffen war.

Ellerau. Matäus Fister heißt der neue Ortschef, er ist 25 und studiert Agrarwissenschaften in Kiel. "Ich sehe unsere vorrangige Aufgabe darin, neue Mitglieder für die CDU zu gewinnen", sagt Fister. Zurzeit besitzen 48 Ellerauer ein CDU-Parteibuch. Fister hat bereits viele Gespräche geführt und eine junge Mannschaft für die Vorstandsarbeit gewonnen. Er will vor allem junge Menschen ansprechen.

Zu Fisters Stellvertreter wählten die Mitglieder Tobias Malade - auch der Offizier der Bundeswehr ist erst 28. Die Kasse der CDU führt die 36 Jahre alte Diplom-Kauffrau Marianne Olsen. Beisitzer sind Jürgen Saggau (55), Armin Klepper (44) und Mirco Mattheus (38).

Seit drei Jahren versuchen die einst starken Christdemokraten, in Ellerau wieder auf die Beine zu kommen. Die Partei verschwand quasi von der politischen Bühne, als sämtliche CDU-Gemeindevertreter und weitere Mitglieder ihre Parteibücher zurückgaben - sie protestierten damit gegen die ihrer Meinung nach fehlende Unterstützung der Landes-CDU beim Kampf um die hauptamtliche Verwaltung im Ort. Die Gemeinderäte machen seitdem unter dem Dach der neu gegründeten Wählervereinigung Aktives Ellerau weiter.

Kaum hatte sich die CDU erholt, gab es heftigen Streit. Rüdiger Schulz (68), bis dahin Parteichef, bekam nicht die nötigen Stimmen für die Wiederwahl. Seine Gegner um Bäckermeister Karl Maria Kwoll versagten ihm die Zustimmung. Sie warfen Schulz autoritären Führungsstil vor, er wies die Vorwürfe zurück. Schulz bildet zusammen mit Marion Matthäus die CDU-Fraktion im Gemeinderat.

"Ich freue mich, dass die CDU wieder einen Vorstand hat und bei den Wahlen große Geschlossenheit demonstriert hat", sagte der CDU-Kreisvorsitzende und Bundestagsabgeordnete Gero Storjohann. Er hatte die Wahlen geleitet.