Mit Toilettenpapier und einem Brandbeschleuniger versuchten die unbekannten Täter, einen Abstellraum in der Grundschule Glashütte an der Müllerstraße in Brand zu stecken.

Norderstedt. Die Grundschule Glashütte an der Müllerstraße ist immer wieder das Ziel sinnloser Zerstörungswut. Scheiben wurden zerkratzt, Wände mit Graffiti beschmiert und der Garten verwüstet. Am Sonntagabend, gegen 17.50 Uhr, war es mal wieder so weit. In einer Abstellkammer für Reinigungsutensilien hatten unbekannte Täter einen Brand gelegt. Die Feuerwehr konnte die Flammen schnell löschen, am Gebäude entstand kein größerer Schaden. Trotzdem hat der Vandalismus an der Müllerstraße eine neue Dimension erreicht.

Denn die Täter setzten offenbar alles daran, um in der Schule einen Großbrand auszulösen. Laut Polizei ist die Brandursache noch nicht geklärt. Am Montag untersuchte die Kriminalpolizei die Schule. Die Spuren am Tatort lassen auf den mutmaßlichen Ablauf der Tat schließen. Die Täter müssen sich in den kleinen Innenhof der Schule geschlichen haben. Von dort stiegen die Brandstifter auf das Dach des Schulgebäudes. Dort rissen sie eine Belüftungsklappe weg. Dann begannen sie, brennendes Toilettenpapier in den Lüftungsschacht zu werfen. Im Reinigungsraum der Schule wurde so der Brand ausgelöst. Den Rest des Toilettenpapiers warfen die Täter in die Bäume über der Schule. Am Tatort fand die Feuerwehr auch einen Kanister mit einer unbekannten Flüssigkeit, die vielleicht als Brandbeschleuniger diente.

Den Rauch auf dem Schulgelände bemerkten die Enkelkinder von Schulmitarbeiter Bachar Charbaji (62) als Erste: "Ich kam gerade mit den Kindern vom Eisessen zurück. Und sie sagten, es stinke nach Rauch. Dann habe ich es auch gemerkt und bin in die Schule gelaufen", sagt Charbaji. Mit einem Eimer Wasser versucht er, die Flammen zu löschen, ehe er die Feuerwehr alarmiert. Auch Eckhard Bengsch (51), der für acht Schulen der 27 Schulen Norderstedts als Vertretungs-Hausmeister zuständig ist und der reguläre Hausmeister der Grundschule Glashütte, Holger Stahmer (44) sind trotz der Herbstferien gleich zur Stelle. Stahmer glaubt die Täter zu kennen: "Es kommen immer wieder Jugendliche in der Nacht auf das Schulgelände und machen Unsinn - und wir können nichts machen. Die Schule an der Müllerstraße liegt ziemlich abgelegen und hat nicht viele Nachbarn. Deswegen sei sie ein beliebtes Ziel für viele Jugendliche, um "abzuhängen". Ob die Täter tatsächlich aus dem Kreis dieser Jugendlichen kommen, ist noch völlig unklar. Angeblich soll es aber zwei neunjährige Jungen geben, die die Täter beim Weglaufen beobachtet haben wollen - eine Beschreibung der Flüchtenden konnten sie allerdings nicht geben.