Norderstedt leidet unter Versäumnissen, die in die Zeit vor der Stadtgründung 1970 zurückreichen. Die Vorläufer-Gemeinden haben die Chance nicht genutzt, billig Bauland von den Bauern zu kaufen.

Nun hat die Stadt keine Grundstücke, die sie günstig an junge Familien abgeben kann. Die Flächen, die noch bebaut werden können, sind begrenzt. Denn Verwaltung und Politiker wollen die Landschaft nicht zersiedeln. Die Folge: Im harten Wettbewerb um finanzstarke Steuerzahler ist Norderstedt im Vergleich zu anderen Städten und Gemeinden klar im Nachteil, denn die Fehler der Vergangenheit lassen sich wegen der hohen Baulandpreise nicht mehr reparieren. Zwar werden noch Neubaugebiete ausgewiesen, doch die Stadt muss und will mit anderen Pfunden wuchern: Qualifizierte Kinderbetreuung, schnelles Internet, gute Verkehrsanbindung, viel Natur und attraktive Arbeitsplätze sollen Neubürger anlocken.