Ex-Kanzler Schmidt war und ist nicht nur als brillanter Analytiker und Redner bekannt. Am Klavier wusste er genauso zu überzeugen wie als Maler. Am 21. März 1976 besuchte er das Museum Rade in Tangstedt. Die Norderstedter Zeitung berichtete damals.

"Jeder kann malen, man muss sich nur dazu entschließen", sagte Bundeskanzler Helmut Schmidt und setzte sich an die Staffelei. Der Regierungschef, der auch als Pianist von sich Reden machte, malte naiv und schuf das Bild "Der Hahn" in leuchtenden Farben.

Das war vor einigen Jahren: Gestern nun hatte Helmut Schmidt, der in Begleitung seiner Ehefrau Loki gekommen war, die Gelegenheit, das Kunstwerk von einst im Rader Museum im Kreis der anderen naiven Bilder zu erleben.

Erleben konnten auch die mehr als 100 Besucher des Museums den Bundeskanzler, wie er mit viel Sachverstand und kunstinteressiert den Erklärungen von Museums-Chef Rolf Italiaander und des Hamburger Kunstmäzens Dr. Kurt Körber lauschte.

Der Kunstsammler Rolf Italiaander nutzte das Reetdachhaus bis 1987 für Ausstellungen unterschiedlicher Art. Dann zog er nach Reinbek um. Das historische Gebäude im Tangstedter Ortsteil Rade brannte im April diesen Jahres komplett nieder.