140 Musterhäuser werden in Norderstedt gebaut. Ministerpräsident Stoltenberg spricht von einer Demonstration bautechnischen Fortschritts.

In Norderstedt öffnet 1976 die größte Musterhaus-Ausstellung in Europa ihre Pforten. Auf zehn Hektar entstehen zwischen Ulzburger Straße und Falkenbergstraße 140 Häuser, die von Baufirmen aus ganz Europa hochgezogen werden. Das Investitionsvolumen beträgt 30 Millionen Mark. Nach dem Erfolg der ersten Schau gab es eine weitere im heutigen Norderstedt-Mitte. Von der Eröffnung berichtete die Norderstedter Zeitung am 16. August.

"Das Konjunkturbarometer in der Braubranche steigt." Mit diesen Worten eröffnet Bundeswohnungsbauminister Karl Ravens die Euro-Bau in Norderstedt. Der Schirmherr der Musterhaus-Ausstellung hatte sichtlich gute Laune und trug mit Ministerpräsident Gerhard Stoltenberg symbolisch einen Holzbalken über das Gelände.

Stoltenberg sagte, die "Euro-Bau 76" sei ein Denkanstoß zur Weiterentwicklung des Städte- und Wohnungsbaus und eine Demonstration des bautechnischen Fortschritts. Für Bundesminister Ravens ist die Euro-Bau 76 eine Demonstration des Wohnens im eigenen Haus. Ausstellungsdirektor Lennart Feddersen hatte in seiner Begrüßungsansprache noch einmal die Besonderheiten dieser Wohnlandschaft für Norderstedt deutlich gemacht: "Der Entwurf geht davon aus, dass Wohnzonen von jeglichen Belästigungen durch Verkehr und Autozufahrt verschont bleiben. Er berücksichtigt Spielzonen für Kinder wie überhaupt das Familiäre und Kommunikative."

Norderstedts Bürgermeister Horst Embacher und Bürgervorsteher Hans-Joachim Zimmermann begrüßten die ersten Besucher im Bau-Mekka. Embacher bezeichnete das Projekt als eine gute planerische und bauliche Leistung zum Wohl der Stadt Norderstedt. Zimmermann lobte die Männer vom Bau, die Aussteller aus sechs Ländern, die das Euro-Festival in so kurzer Zeit ermöglicht hätten.

Tausende kamen am ersten Wochenende nach der Freigabe, aber Verkehrsprobleme gab es nicht. Auf dem Riesenparkplatz und auf den Straßen zwischen den Häusern fand jeder einen Platz für sich und sein Auto.