Wer Besitz hat, trägt auch Verantwortung. Nicht nur gegenüber sich selbst und der Familie. Sondern auch gegenüber der Allgemeinheit und der Kommune.

Vor allem, wenn der Besitz ein derart ortsprägendes Gebäude ist wie die "Wilstedter Mühle". Seit 1896 bestimmt das Ahrenssche Anwesen den Wilstedter Dorfkern, und zwar maßgeblich. Doch auch Politiker tragen Verantwortung, und zwar gegenüber jenen, die sie ins Amt gewählt haben. Ein "man hätte eine Erhaltungssatzung verabschieden können" oder "Ich habe den Leiter des Denkmalschutzamtes informiert, aber nicht nachgefragt" (Jörn John, stellvertretender SPD-Ortsvorsitzender) reicht nicht. Mit dem Abriss der "Wilstedter Mühle" verliert Wilstedt sein Gesicht - aber auch derjenige, der die Abrissbirne holt, und die Politiker, die nur halben Herzens für das Traditionshaus gekämpft haben. Oder sollte denen der Zweckbau eines Supermarktes mitten im Dorf lieber sein?