Langfristig soll eine große Außensportanlage gebaut werden. Außerdem müsse mehr in die Ausbildung der Übungsleiter investiert werden. Sie sollen auch soziale Aufgaben übernehmen.

Norderstedt

Der Sport soll stärker gefördert werden. Bis zum Jahr 2020 soll Norderstedt Sportstadt werden. Dieses Ziel hat sich die örtliche CDU auf die Fahnen geschrieben. "Unsere Sportvereine leisten eine hervorragende soziale Arbeit, indem sie Kindern ein Gefühl der Gemeinsamkeit vermitteln, sie integrieren und ihnen bei der Hausaufgabenbetreuung helfen", sagt CDU-Stadtvertreterin Ruth Weidler, die auch für den CDU-Arbeitskreis "Sportstadt Norderstedt 2020" spricht und Vorsitzende des Ausschusses für Schule und Sport ist.

Der Arbeitskreis hat sich auch mit einem aus CDU-Sicht existierenden Missverhältnis beschäftigt, das seit Jahren für politischen Streit in der Stadt sorgt: Für die offene Jugendarbeit in den Jugendfreizeiteinrichtungen gibt die Stadt auf jeden Jugendlichen umgerechnet mehr Geld aus als für die Sportvereine. "Wir wollen die alte Diskussion so nicht mehr führen, denn die Mitarbeiter in den Jugendhäusern leisten eine gute und wichtige Arbeit", sagt Weidler. Der CDU sei aber wichtig, dass die Stadt die Arbeit in den Sportvereinen stärker fördert. Sie hätten eine wichtige soziale Funktion. Wer organisiert Sport treibt, finde Halt in der Gemeinschaft, lerne Regeln kennen und akzeptieren. "In einer Zeit, in der viele Kinder und Jugendliche den ganzen Tag allein vor dem Computer verbringen, ist das Gemeinschafts-Erlebnis enorm wichtig", sagt die CDU-Sprecherin.

Um ihr Ziel zu erreichen, will die CDU Anträge im Ausschuss für Schule und Sport stellen. "Wir wollen uns verstärkt für die Aus- und Fortbildung der Übungsleiter einsetzen. Sie sollen nicht nur sportlich, sondern auch in sozialer Hinsicht über Kompetenz verfügen", sagt Weidler. So könne die präventive Funktion der Sportvereine weiter ausgebaut werden.

So könnten die Vereine auch einen Teil des Nachmittagsangebots an den offenen Ganztagsschulen übernehmen. "Natürlich wollen wir den Schulen da nicht hineinreden, aber zumindest die Brücke zwischen den Sportvereinen und den Schulen schlagen", sagt die CDU-Sprecherin.

Auch insgesamt kann Norderstedt einen Sport-Schub vertragen: Gut 19 000 Einwohner sind in den 40 Sportvereinen organisiert. Das entspricht einer Quote von gut 25 Prozent. Damit liegt die Stadt unter dem Schnitt von Schleswig-Holstein - landesweit gehören 29,7 Prozent einem Sportverein an. Noch schlechter steht Norderstedt im Vergleich zu den bundesweiten Zahlen da: Jeder dritte Bundesbürger (33,46 Prozent) ist in einem Sportverein.

"Wir brauchen dringend einen Entwicklungsplan für die Sportstätten", fordert Ruth Weidler. Zur Stadtgründung sei ein solches Planungs-Instrument erarbeitet worden. Der Plan sei inzwischen weitgehend abgearbeitet und müsse aktualisiert werden. "Wir werden langfristig Bedarf an einer großen zentralen Außensportanlage haben, die allen Außensportarten Platz bietet", sagt die Arbeitskreis-Sprecherin, die dabei an Rugby, Football und Baseball denkt. So hätten die Footballer der Nordic Wolves vom Moorbekstadion ins Friedrichsgaber Waldstadion ziehen müssen. Und die Baseballer der Norderstedt Hunters flüchteten in eine Spielgemeinschaft mit den Holm Westend 69ers, um in Holm ihre Spiele auszutragen, nachdem der Grandplatz an der Ochsenzoller Straße in einen Kunstrasen-Platz umgewandelt worden war.