Die Parteien in Schleswig-Holstein müssen sich aufgrund der Neuwahl sputen. Bis zum 21. August müssen sie ihre Unterlagen beim Landeswahlleiter in Kiel einreichen, um zum Urnengang am 27. September zugelassen zu werden.

Kiel. Die CDU hat ihre Hausaufgaben fast erledigt. Sie verabschiedete bereits im Mai ihre Landesliste. Auf Platz eins: Ministerpräsident Peter Harry Carstensen. Der Kern des Wahlprogramms wurde im Herbst 2008 beschlossen. Den Feinschliff soll der Landesvorstand am 25. August vornehmen.

Die SPD wurde von der Neuwahl kalt erwischt. Sie hat für Ende nächster Woche (31. Juli/1. August) eilig einen Parteitag in Lübeck einberufen. Dort sollen der Landesvorsitzende Ralf Stegner zum Spitzenkandidaten gewählt und ein Wahlprogramm festgezurrt werden. Ein Putsch gegen Stegner ist nicht zu erwarten. Abgerechnet wird bei der SPD vermutlich nach der Landtagswahl.

Bei den Grünen wird es spannend. Die Öko-Partei entscheidet ebenfalls in den Sommerferien (14. bis 16. August in Neumünster), wer sie in die Wahl führt. Bisher gibt es zwei Bewerber um die Spitzenkandidatur: den Fraktionsvorsitzenden Karl-Martin Hentschel, der rot-grün tickt, und den Landeschef Robert Habeck, der auch mal mit der CDU flirtet.

Die FDP hat ihren Spitzenkandidaten bereits bestimmt. Die Nord-Liberalen setzen auf ihren Fraktionschef Wolfgang Kubicki. Der Anwalt plädiert für ein Bündnis mit der CDU. Eine Zusammenarbeit mit einer SPD, die von Stegner geführt wird, lehnt Kubicki ebenso kategorisch ab wie Carstensen.

Der Südschleswigsche Wählerverband (SSW) bleibt sich treu. Als Spitzenkandidatin soll erneut Anke Spoorendonk ins Rennen gehen.