Hannover. Der Ex-Bundespräsident und seine Frau haben sich versöhnt - Christian Wulff soll bald wieder bei Bettina und den Kindern einziehen.

Zweieinhalb Jahre getrennt, Scheidung eingereicht - und jetzt das: Ex-Bundespräsident Christian Wulff (55) und seine Frau Bettina (41) haben sich versöhnt! Die beiden haben beschlossen, ihre Ehe weiterzuführen, die Scheidung habe sich erledigt. Christian Wulff, der nach der Trennung eine kleine Wohnung in Hannover bezogen hatte, soll demnächst wieder bei Ehefrau Bettina und den Kindern einziehen. Die PR-Beraterin und der Rechtsanwalt hatten ihr gemeinsames Haus in Großburgwedel nach der Trennung verkauft.

Christian Wulff (55) und seine Frau Bettina (41) leben wieder zusammen, bestätigte der Anwalt von Christian Wulff am Mittwoch. Mehr Details wollte er aber nicht bekanntgeben und verwies auf die Privatsphäre der Familie. Die Zeitschrift „Bunte“ hatte zuvor berichtet, dass das seit Anfang 2013 getrennt lebende Paar seine Ehe fortführen wolle. Zuletzt hatten Medien darüber geschrieben, dass die Wulffs beim Familiengericht in Hannover die Scheidung eingereicht hätten. Das Paar hatte 2008 geheiratet.

Rücktritt wegen Vorwurfs der Vorteilnahme

Ex-Bundespräsident Wulff hatte während seiner Amtszeit mit dem Verdacht der Vorteilsnahme zu kämpfen - eine Affäre, die ihn schließlich zum Rücktritt zwang. Das Landgericht Hannover hatte Wulff im Februar 2014 freigesprochen. Der Beginn der Ermittlungen führte Anfang 2012 zu seinem Rücktritt als Bundespräsident. Die Staatsanwaltschaft legte dem 54-Jährigen zur Last, als niedersächsischer Ministerpräsident Vorteile vom befreundeten Filmproduzenten David Groenewold angenommen zu haben. Groenewold hatte Wulff und seine Frau Bettina unter anderem 2008 zu einem Oktoberfestbesuch eingeladen, Wulff warb später für eines von Groenewolds Filmprojekten bei Siemens. Die Vorwürfe erwiesen sich als juristisch haltlos.

Bettina Wulffs Kampf gegen Google

Bettina Wulff hängen Internetgerüchte um ihre Person noch immer nach. „Eigentlich ist es bis heute so, dass es mich fassungslos macht, was möglich ist“, sagte die frühere First Lady in der ZDFneo-Sendung „Kuttner plus Zwei“. „Dass irgendjemand irgendwo mal mit irgendetwas angefangen hat und das über diesen Weg im Netz sich mit einer Dynamik und in einer Art und Weise verbreitet hat, die einfach unglaublich war.“

Hintergrund sind angebliche Informationen über die Vergangenheit der 41-Jährigen, die unter anderem auch in Suchmaschinen automatisiert als Vorschläge angezeigt wurden und weswegen Bettina Wulff gegen Google vor Gericht gezogen ist. „Da gehörte auch viel innerer Schmerz und hoher Leidensdruck dazu, zu sagen ‘jetzt reicht’s mir““, sagte die Noch-Ehefrau von Ex-Bundespräsident Christian Wulff bei Sarah Kuttner über ihre Entscheidung, gegen den Internetgiganten vorzugehen.

„Nicht gut für den Job meines Mannes"

Zuvor habe sie in Absprache mit ihrem Mann das Thema lange Zeit bewusst aus der Öffentlichkeit halten wollen, da es für den „Rest nicht gut“ gewesen sei: „Nicht gut für den Job meines Mannes, nicht gut für die eigene Familie.“ Irgendwann sei das Maß jedoch voll gewesen. „Jetzt klage ich mal und jetzt klage ich gegen Google und ich traue mich das jetzt“, habe sie sich gesagt. Inzwischen könne sie die Gerüchte nur noch mit Humor ertragen. „Für mich ist ganz wichtig, daran jetzt nicht zynisch zu werden“, sagte Wulff bei Kuttner.

Bei der wahren Liebe sieht es bei Bettina Wulff allerdings anders aus. Denn am Ende gestand sich die PR-Fachfrau dann noch Komplexe bei den Themen Partnerschaft und Vertrauen ein - geleitet von der Frage, ob Menschen sie um ihrer selbst willen liebten. „Das ist ein ewiges Thema in meinem Leben“, sagte Wulff. Wirklich annehmen könne sie die Worte „ich liebe dich“ nur sehr schwer. (HA)