Der Internet-Konzern löscht bei der ehemaligen First Lady das Auto-Complete, die automatische Vervollständigung. Bettina Wulff klagte gegen Google wegen schlimmer Gerüchte.

Berlin/Hamburg. Dieser Rechtsstreit war heikel. Es ging um eine aufgebrachte ehemalige First Lady, schlimme Gerüchte und einen weltweit operierenden Internet-Konzern – und um das Spannungsfeld zwischen Privatsphäre und Such-Algorithmen. Nun haben sich die frühere First Lady Bettina Wulff und Suchmaschinenbetreiber Google offenbar geeinigt. Wie Wulffs Anwälte Schertz Bergmann aus Berlin mitteilten, komme es nun nicht mehr zum Verfahren vor dem Landgericht Hamburg. Der Termin am 16. Januar sei hinfällig

Google soll laut Wulffs Juristen bestimmte „persönlichkeitsverletzende Wortkombinationen“ gelöscht haben. Sie entstanden bislang automatisch, wenn man Bettina Wulffs Namen in die Suchmaske eintippte. Diese Selbst-Vervollständigungsfunktion (Auto complete) ist ein Mechanismus, den Google anbietet, um oft gestellte Anfragen schon beim Tippen abzukürzen.

Bettina Wulff hatte sich gegen Vorwürfe und Gerüchte gewehrt, sie habe eine Rotlicht-Vergangenheit. Darüber schreibt sie auch in ihrem Buch "Jenseits des Protokolls", das sie mit der Journalistin Nicole Maibaum verfasst hat.

Wulffs Anwälte sagen, Google sei bislang nicht bereit gewesen, diesen Automatismus bei bestimmten Begriffen abzustellen. deshalb habe man die Suchmaschine verklagt. Es ging um 43 Wortkombinationen. Google habe nun erklärt und sich „verpflichtet, entsprechend seiner Richtlinien, die unabhängig vom Rechtsstreit geändert wurden, Vorsorge dafür zu treffen, dass die von Frau Wulff beanstandeten Wortkombinationen in der Autocomplete-Funktion der Google-Suche im Gebiet der Bundesrepublik Deutschland nicht wieder angezeigt werden“, so die Anwälte. Damit sei der Rechtsstreit nun beigelegt.