Sagenumwobene Steingräber, geheimnisvolle Erderhebungen, malerische Kirchen und eine Landschaft mit sanften Hügeln, goldgelben Feldern und sattgrünen Wiesen machen Lust auf Radtouren. All das gibt es in der Samtgemeinde Amelinghausen.

Amelinghausen. Sagenumwobene Steingräber, geheimnisvolle Erderhebungen, malerische Kirchen und eine Landschaft mit sanften Hügeln, goldgelben Feldern und sattgrünen Wiesen machen Lust auf Radtouren. All das gibt es in der Samtgemeinde Amelinghausen. Sie bietet von der Steinzeit bis zum Mittelalter viele archäologische Denkmäler, die allerdings oft außerhalb der Dörfer an etwas holperigen Wegen liegen.

Amelinghausen ist Start und Endpunkt der rund 20 Kilometer langen Radtour. Mit dem Heide-Radbus ist die An- und Abfahrt problemlos, denn der kostenlose Shuttlebus mit Fahrradanhänger pendelt am Wochenende und an Feiertagen vier Mal am Tag zwischen Lüneburg und dem Heidestädtchen.

Von Amelinghausen geht es abseits der Hauptstraße durch den Wald in das Tal der Luhe nach Wohlenbüttel. Der Ort besteht nur aus zwei Höfen, darunter die Wohlenbütteler Mühle. Der Fachwerkbau aus dem 17. Jahrhundert ist immer noch gut erhalten. Die Mühle ist auch noch funktionsfähig, wird aber nicht mehr genutzt. In dem früheren Stall- und Wirtschaftsteil sind heute Ferienwohnungen untergebracht.

Auf dem Weg nach Soderstorf liegt die "Stadt der Toten". Die so genannte Nekropole ist der Geheimtipp von Kreisarchäologe Dietmar Gehrke: "Hier gibt es Grabstätten aus drei verschiedenen Epochen. Aus der Jungsteinzeit ein sehr gut erhaltenes Steingrab, aus der Bronzezeit ein Grabhügel und einen Urnenfriedhof aus der Eisenzeit."

Über Rolfsen führt der Radweg nach Raven. Hingucker ist hier die kleine Heidekirche St. Martin. "Laut einer Sage, soll vor tausend Jahren ein heidnischer Priester versucht haben, den Bau der ersten christlichen Kirche im Ort zu verhindern", so Dietmar Gehrke. "Dazu versammelte er das Volk auf dem heidnischen Opferberg und befahl einen gefangenen Raben, in die Ferne zu fliegen. Dort wo er sich niederlassen würde, sollten die Christen ihre Kirche bauen. Der Priester hoffte, dass er Rabe verschwinden würde. Doch der Vogel ließ sich gleich auf den nächsten Hügel nieder. Heute steht dort St. Martin und der Rabe ist das Wappentier von Raven."

Die hügelige Landschaft ist streckenweise eine echte Herausforderung. Doch die schönen Aussichten auf die Wälder und Felder entschädigen für manch mühsame Wegstrecke. So bietet allein der Strietberg hinter Raven einen fantastischen Rundumblick.

Letzte Station des Rundwegs sind die Steingräber bei Oldendorf/Luhe. Das jüngste der Großsteingräber wurde vor rund 5700 Jahren angelegt. Die Grabkammer liegt heute offen, die Decksteine fehlen. Auch um dieses Grab rankt sich eine Sage. Der Hunnenkönig Attila soll hier seine letzte Ruhestätte gefunden haben. "Ein Schülerstreich", so Gehrke. "Ein Junge hatte auf einer Tafel nahe des Steingrabes geschrieben `Hier liegt der Hünenkönig begraben. Daraus wurde dann Hunnenkönig."

Wer mehr über die Funde aus der Oldendorfer Totenstatt erfahren möchte, sollte das Archäologische Museum im Ort besuchen. Mit dem Rad sind es nur ein paar Minuten. In Oldendorf/Luhe bietet sich dann auch die Gelegenheit zur Einkehr ins Landgasthaus. Am Amelinghausener Bahnhof wartet dann der Shuttlebus, für den Rückweg. Die Fahrtzeiten stehen im Internet.

www.amelinghausen.de