Pralinen, Kissen, Babylätzchen. Die Palette regionaler Präsente aus der Region Lüneburg ist groß. Beliebt ist zum Beispiel die “Pralüne“.

Lüneburg. Sie ist klein, lecker und mit einem Haps weg: die Pralüne. "Ich kenne keinen Kontinent, auf den sie es noch nicht geschafft hat. Sie fand den Weg nach Südamerika, in die USA, nach Russland und in alle Länder Europas", sagt Guido Vianden von der Chocolaterie Am Sande über seinen süßen Verkaufsschlager. Die Pralüne ist eine kleine Köstlichkeit aus Schokolade, gefüllt mit dunkler Ganache. Abgeschmeckt ist sie mit Karamell und einem Hauch Salz - eine Reminiszenz an Lüneburg.

Wer mag, kann nicht nur naschen, sondern auch etwas über die Stadtgeschichte erfahren, "denn meines Wissens ist die Pralüne die einzige Praline mit einer eigenen Visitenkarte", sagt Guido Vianden, der den Laden an Lüneburgs Boulevard seit 2006 betreibt. Und die Idee kommt gut an, sowohl bei Lüneburgern als auch bei Touristen. "Die Frische der Produkte, die eigenen Rezepte und die Tatsache, dass wir in Handarbeit hier im Laden für unsere Kunden erlebbar herstellen, macht uns einzigartig", sagt der Lüneburger. Guido Vianden hat festgestellt, dass viele Kunden hohe Ansprüche an die Qualität der Waren haben und bereit sind, dafür auch einen höheren Preis zu zahlen. Die Schlangen im kleinen Geschäft scheinen das zu bestätigen. Wer in diesen Tagen über den Weihnachtsmarkt schlendert und aufgrund der milden Temperaturen lieber ein Bier als einen Glühwein bestellt, stellt fest, hier wird regional getrunken. Heide Pils und Lüpi werden in der Bardowicker Domkellerei gebraut. Und egal wo in der Welt mit Heide Pils und Lüpi angestoßen wird, ein Teil des Erlöses bleibt immer in der Region. Nach Angaben der Domkellerei fließt es in Projekte des Naturparks Lüneburger Heide zur Pflege der Heidelandschaft.

Wer auf den Geschmack von Honig aus der Heide, Kartoffeln, Heidschnuckenwurst oder Marmelade gekommen ist, kann sich über einen Online-Handel in Salzhausen auch nach dem Urlaub noch mit Produkten aus dem Naturpark Lüneburger Heide versorgen lassen. Inspiriert durch die Lüneburger Heide sind auch die Erzeugnisse der Seifenmanufaktur in Deutsch-Evern. Dort werden in Handarbeit aus pflanzlichen Ölen und verschiedenen Kräutern Seife und Badekosmetik hergestellt.

Produkte und Waren die typisch für eine Region sind, kaufen viele Besucher gern als Erinnerung und Mitbringsel. Die Tourist-Info am Markt in Lüneburg hat eine Reihe gängiger Souvenirs im Angebot. Darunter Schnaps aus der Heide, Salz in kleinen Säckchen und ein Brettspiel namens "Salzsau ärgere dich nicht". Auch Fans der ARD-Telenovela "Rote Rosen", die in der Stadt an der Ilmenau gedreht wird, werden fündig. Sie können außer Schnappschüssen von den Drehorten und Schauplätzen Rosentee oder Plüschschafe mitnehmen.

Wer es etwas individueller liebt, sollte sich selbst auf die Suche machen, denn es lohnt sich. Viele kleine Ladengeschäfte in der Innenstadt bieten originelle Produkte, abseits von Massenproduktion. Einzigartiges gibt es auch bei Christine Preuß. Kissen, Taschen, T-Shirts und vieles mehr verziert die diplomierte Grafikdesignerin in ihrem Ladenatelier in der Heiligengeiststraße mit Lüneburger Motiven. Eierwärmer aus Filz in Form des Alten Krans, der Stint als schicke Garderobe, die hölzerne Salzsau, die zur Weihnachtszeit Flügel bekommt und Lampenschirme mit der Luna sind originelle Mitbringsel in kleiner Serie. Früher hat Christine Preuß als Künstlerin gearbeitet und viel gemalt. Nun steckt sie ihre Kreativität in ihre "Schatzkammer", experimentiert mit Materialien und Formen. "Es kommen auf jeden Fall mehr Lüneburger als Touristen. Wenn Kinder für ein Jahr ins Ausland gehen oder jemand ein Geschenk aus der Region sucht, dann schaut er hier vorbei", sagt Christine Preuß. Wer möchte, kann sich in ihrer Siebdruckwerkstatt ganz individuelle Stücke in Auftrag geben.

Wer SamBa hört, denkt höchstwahrscheinlich nicht als erstes an einen norddeutschen Domflecken. Petra Gebert macht das nichts aus. Denn die meisten haben für die SamBa-Palette der Werbegemeinschaft Bardowick ein Schmunzeln übrig, spätestens, wenn sie mal in der Telefonschleife der Samtgemeindeverwaltung mit stilechter Samba-Musik gelandet sind. Unter anderem Handtücher, Regenschirme und Lätzchen hat die Verwaltung im Angebot. In den Genuss der Souvenirs kommen vor allem Einwohner der Samtgemeinde und der Partnergemeinden, denn große Werbung machen die Bardowicker dafür nicht. "Ein Tourist muss schon gut informiert sein, wenn er einen SamBa-Artikel erwerben will, denn die werden im Einwohnermeldeamt verkauft. Da verirren sich nur selten auswärtige Gäste hin", sagt Petra Gebert, die für Marketing und Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist. Bisher sei die Resonanz auf die Produkte gut. (abendblatt.de)