Dieser Tage findet der bundesweite Bildungsstreik statt, von dem ich als Doktorandin in meinem stillen Kämmerlein nur wenig mitbekomme. Aktuell wird das Thema dann, wenn ich meinen universitären Verpflichtungen nachkomme und mich in der Lehre herumtreibe.

In letzter Zeit sind die Seminarräume nur spärlich gefüllt. Einige pflichtbewusste Studierende rutschen ungeduldig auf ihren Stühlen hin und her, weil sie eigentlich viel lieber zur Streikkundgebung wollen. Der weitaus größere Teil der Teilnehmenden ist nicht erschienen und kümmert sich auf andere Art und Weise pflichtbewusst um die Zukunft des deutschen Bildungssystems.

Hinzu kommt die große Anzahl aktiver Weltverbesserer, die im Dezember nach Kopenhagen fahren und ein Zeichen gegen den Klimawandel setzen wollen. Meine Sympathie haben sie, denn der Bachelor lässt nicht mehr viel Raum für extracurriculare Aktivitäten. Da kommen Bildungsstreik und Klimakonferenz doch genau richtig, um sich politisch fortzubilden. Allerdings bleibt das Seminarprogramm auf der Strecke. So müssen Studienleistungen zwangsläufig nachgeholt werden, um den Schein doch noch in diesem Semester abzuhaken. Frei nach dem Motto: Nachsitzen für Weltfrieden und Klimaschutz!