Das Urteil des Oberlandesgerichtes (OLG) Celle, das den Vertrag zwischen dem Landkreis Lüneburg und der Gesellschaft für Abfallwirtschaft (GfA) über die Abholung der blauen Altpapiertonnen für nicht rechtens erklärt hatte, zeigt Folgen.

Lüneburg. Der Landkreis holt ab sofort das Altpapier zunächst selbst ab. Er mietet Fahrzeuge und die blauen Tonnen von der GfA, die je zu 50 Prozent Stadt und Kreis gehört. Sie stellt dem Kreis außerdem sechs Mitarbeiter zur Verfügung. Das Altpapier wird wie im Müllkalender angekündigt abgeholt. Auch werden den Bürgern keine zusätzlichen Kosten entstehen, so der Landkreis in einer Pressemitteilung.

Auch für diejenigen, die ihr Altpapier in den Tonnen des Entsorgers Remondis sammeln, ändere sich nichts, berichtet Dieter Opara, Bereichsleiter Norddeutschland. Das Unternehmen hatte gegen den Kreis geklagt. Es werde sich jetzt an der vom Gericht geforderten europaweiten Ausschreibung der Altpapierentsorgung beteiligen, kündigt er an. "Wir sehen einen interessanten Markt für uns, auch wenn die Preise für Altpapier im Keller sind."

Zudem denke die Remondis-Führung über eine wirtschaftliche Lösung für die Bürger nach, die kostenneutral sei. Näheres über die Pläne wollte er nicht verraten. Jedoch ist denkbar, dass Remondis sich um die blauen GfA-Tonnen bemüht, um die Altpapierentsorgung und das wirtschaftliche Risiko von der GfA und deren Gesellschafter zu übernehmen. So soll eine mögliche weitere Erhöhung der Müllgebühren vermieden werden.