Gut zwei Jahrzehnte langer Mühe Lohn feierten gestern rund 50 Gäste bei der Einweihung des neuen Stadtarchivs in der Wallstraße 4.

Lüneburg. Rund 300 000 Euro habe die Stadtverwaltung nun für Umzug, Regaleinbauten und in Klimatechnik investiert, um im Gebäude der ehemaligen Landeszentralbank optimale Bedingungen zu schaffen. "In Anbetracht der knappen Finanzen unserer Stadt ist die Verlagerung unseres Archivs eine enorme Herausforderung gewesen", betonte Mädge.

Zu dem Plan, die beiden Stellen des Leiters der Ratsbücherei und die Position des Stadtarchivars zukünftig in einer zu vereinen, sagte Mädge: "Es geht nicht darum, die Einrichtungen kaputt zu sparen, sondern darum, sie zu stärken." Wie eine solche Stärkung durch personelle Einsparungen klappen soll, erklärte der Oberbürgermeister so: "Im Zuge der Neuordnung der Kulturlandschaft versuchen wir Synergien zu nutzen, so dass insgesamt mehr Geld in die Kulturlandschaft fließen kann."

Mit Investitionen von einer Million Euro erhofft sich Mädge eine qualitative Verbesserung des Personals. Eher kritisch beurteilt Ex-Archivarin Reinhard die geplante Stellenfusion: "Es wäre mir schon lieber, wenn die Zuständigkeiten für die Bereiche getrennt blieben, denn die Aufgaben sind sehr unterschiedlich."

Ob eine einzige Fachkraft diesen Anforderungen gerecht werden kann, bezweifelt auch der ehemalige Leiter der Ratsbücherei, Gerhard Hopf (die Rundschau berichtete). Mädge erwiderte damals: "Für Pensionäre ist es immer eine gute Übung, sich aus dem aktuellen Geschehen herauszuhalten".