Es klingt so gut. Nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit kommen auf jeden Bewerber aus unserer Region mittlerweile 0,63 Ausbildungsplätze. Im vergangenen Jahr waren es bloß 0,43 Ausbildungsplätze. Doch was heißt das eigentlich fürs wahre Leben - jenseits der Statistik?

Tatsächlich braucht jeder Schulabgänger eine ganze Lehrstelle für sich allein. Wer (wie die derzeit auf Promotionstour reisende Kulturministerin Elisabeth Heister-Neumann) das duale System anpreist, muss auch zugeben, dass viele Schulabgänger auf dem Arbeitsmarkt immer noch nicht unterkommen. Für viele der Betroffenen hat sich nichts geändert: Sie werden in Maßnahmen geparkt, in Praktika verheizt oder weiter "beschult", wie es im Behördendeutsch so schön heißt. Es gibt also noch viel zu tun - in der Schule und darüber hinaus. Bevor in der Lehrstellenstatistik keine eins vor dem Komma steht, hat auch die Frau Ministerin ihr Klassenziel nicht erreicht.