Es war der Kreis-Chef der CDU, der die Koalitionsfrage gestellt wissen wollte, wenn die Sparkassen-Fusion im Rat der Stadt platzen sollte.

Seine Fraktionsvorsitzende stellt stattdessen eine ganz andere Frage: Soll man die Koalition beenden, nur weil eine Fraktion sich ein Mal nicht ans gemeinsame Abstimmen gehalten hat? Der Kurs der CDU wird immer unklarer. Schon vor dem Krach in der Ratssitzung blieb ihre Motivation im Dunkeln. Auch wenn die Sitzung einen Meilenstein in Lüneburgs Politik der vergangenen Jahre darstellt, weil der Oberbürgermeister (SPD) erstmals keine Mehrheit fand für sein Ziel. Klar wurde aber nicht: Ging es der CDU um Sach-Inhalte? Dann hätte sie die äußern sollen, und zwar öffentlich. Oder ging es nur um einen Machtbeweis gegenüber dem Verwaltungschef? Die SPD will nur weitermachen, wenn solche Sperenzien ein für alle Mal ein Ende haben. In einem sind sich Kreis-Chef der CDU und Fraktions-Chef der SPD in ihrer Argumentation übrigens einig: Beide pochen darauf, dass im Gruppenvertrag gemeinsames Abstimmen vereinbart sei. Fragt sich nur, wer die Richtung vorgibt.