Waschbär und Marderhund können für Vogel- und Niederwildarten zur Bedrohung werden. Regulierung des Bestands erforderlich.

Kiel. Er ist putzig, ein treuer Geselle und sieht in etwa aus wie ein übergroßer, moppeliger Waschbär: Immer häufiger lässt sich der Marderhund, der ursprünglich aus Sibirien in Russland stammt, in Norddeutschland blicken. Wie der aktuelle Jahresbericht Jagd und Artenschutz des schleswig-holsteinischen Ministeriums für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume zeigt, ist der Allesfresser auf dem Vormarsch. Wurden im Jahr 2005 in Schleswig-Holstein noch 203 Tiere geschossen oder im Straßenverkehr getötet, waren es in der Jagdsaison 2011/2012 landesweit 1145 Tiere, davon 23 im Kreis Pinneberg. Das entspricht im Land einem Plus von 36 Prozent gegenüber der Vorsaison.

Das Kieler Umweltministerium kommt zum Schluss: "Beim Marderhund schreitet die Besiedlung von Südosten ausgehend weiter voran. Waschbär und Marderhund können für Vogel- und Niederwildarten zur Bedrohung werden."

Eine Regulierung des Bestands durch Jagd sei deshalb erforderlich. Auch die Jäger sehen in dem Einwanderer eine Bedrohung für die heimische Tierwelt. "Es gilt, diese invasive Art, die sich bei uns mit Macht etabliert, einzugrenzen", sagt Hans-Albrecht Hewicker, Vorsitzender der Kreisjägerschaft Pinneberg.

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