Am Freitag darf die Siebenjährige, deren Kostüm beim Krippenspiel in Brand geraten war, nach Hause. Dort warten ihre Weihnachtsgeschenke.

Blunk/Hamburg. Für die kleine Lena, 7, aus der Gemeinde Blunk im Kreis Segeberg ist erst an diesem Wochenende so richtig Weihnachten. Am Freitag darf das Kind nach seinem schweren Feuerunfall zu Heiligabend und nach mehreren Hauttransplantationen im Hamburger Wilhelmstift die Klinik verlassen und mit seiner Familie nach Hause fahren. "Und da warten noch die ganzen Geschenke, die nach dem schlimmen Unfall Heiligabend natürlich ungeöffnet stehen geblieben waren", sagt der Sprecher des Erzbistums Hamburg, Marco Chwalek.

Lena hatte in der katholischen St.-Johannes-Kirche zu Heiligabend bei einem Krippenspiel als Lämmchen mitgewirkt. Nach dem Ende der Aufführung hatte ihr selbst gebasteltes Wattekostüm an einer Kerze Feuer gefangen. Das Mädchen erlitt schwerste Verbrennungen an Hals, Brust und an den Armen und schwebte lange in Lebensgefahr. Mittlerweile ist der Heilungsprozess aber gut fortgeschritten. Doch auf das Kind warten noch jahrelange, sehr aufwendige und schmerzhafte Nachbehandlungen.

Am vergangenen Wochenende hatte Erzbischof Werner Thissen das Mädchen erneut besucht und ihm ein Kuscheltier geschenkt. Das Bistum steht seit dem Unfall in regelmäßigem Kontakt mit der Familie. Die Frage der Kostenübernahme für die Versorgung von Lena ist allerdings noch nicht abschließend beantwortet. Sprecher Marco Chwalek dazu: "Die Versicherung des Bistums prüft den Fall noch immer. Wir können nichts Endgültiges sagen."

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Das Kind hatte bei dem Feuerunfall einen mutigen Schutzengel, den Familienvater Stefan Ziegler, 37, aus Bad Segeberg. Der Mann hatte sich, kurz nachdem ihr Kostüm in Flammen aufgegangen war, mit einer Jacke auf Lena geworfen, um das Feuer zu ersticken. So verhinderte er, dass das Kind noch schwerere Verletzungen davontrug. Dabei verbrannte Ziegler sich eine Hand, musste in einer Lübecker Klinik operiert werden.

Am kommenden Sonntag will Erzbischof Thissen den Retter der kleinen Lena für seinen mutigen Einsatz ehren. Ziegler bekommt während des Eröffnungsgottesdienstes der St.-Ansgar-Woche um 10 Uhr im Hamburger St.-Marien-Dom die Ansgar-Medaille verliehen. Die Verdienstmedaille des Erzbistums Hamburg wurde seit 2000 an bisher 35 Frauen und Männer für ihren "vorbildlichen Einsatz für die Kirche" verliehen.

(abm)