Die Investition in Solarzellen für das eigene Heim lohnt sich. Sogar auf dem Carport können sie angebracht werden.

Hamburg. Strom vom eigenen Dach, das klingt nach einer guten Idee. Immer mehr Hausbesitzer werden derzeit zu Solarstromproduzenten, denn das Erneuerbare Energien Gesetz EEG mit der darin festgelegten Einspeisevergütung für selbst produzierte Energie und die fallenden Preise für Solarzellen machen die Investition lohnend.

"Im letzten Jahr wurden in Deutschland 1,5 Gigawatt neue Solarzellen installiert", sagt Kerstin Beuttler, Sprecherin des Bundesverbandes Solarwirtschaft BSW. In diesem Jahr könnten es zwei Gigawatt werden. Das entspreche etwa dem jährlichen Strombedarf einer halben Million Haushalte. Seit 2006 sei der Preis für Solarzellen um rund 35 Prozent gefallen.

Hersteller bieten zudem immer ausgereiftere und ästhetischere Lösungen an. Bislang bestimmten große Module das Bild des Daches, jetzt gewinnen langsam umfassendere Lösungen an Bedeutung. Dazu gehört beispielsweise das Energiedach von Systaic. "Wir ersetzen das konventionelle Ziegeldach durch eine homogene Fläche aus Modulen, um Strom zu erzeugen und Warmwasser aufzubereiten", sagt Achim Zolke von Systaic. Mit diesem Konzept habe man schon einige Preise gewonnen.

Der Preis eines Solardaches für durchschnittliche Einfamilienhäuser liege im Bereich von 25 000 bis 35 000 Euro. Durch die aktuellen gesetzlichen Regelungen amortisiere sich die Investition innerhalb von zwölf bis 15 Jahren. Dem stehe eine 24-jährige Leistungsgarantie gegenüber. Im Aufbau des Daches dominieren die fotovoltaischen Elemente zur Stromerzeugung. "Strom ist die besser verwendbare Energie", so Zolke.

Mit solarthermischen Einheiten sei man darauf beschränkt, Wasser für die Heizung zu erwärmen und für den Warmwasserverbrauch. Zudem könne man dank der Novelle des EEG den selbst produzierten Strom jetzt auch selber nutzen. Zolke macht die Rechnung auf: "Für selbst genutzten Solarstrom aus Anlagen bis zu einer Leistung von 30 Kilowatt bekommt man 25 Cent pro Kilowattstunde und spart zusätzlich 20 Cent pro Kilowattstunde beim Energieversorger. Insgesamt liegt der Ertrag damit bei 45 Cent pro Kilowattstunde." Speise man aus solchen Anlagen dagegen ins Stromnetz ein, werde das derzeit nur mit 43 Cent pro Kilowattstunde vergütet. Außerdem reduziere der Selbstverbrauch Leitungsverluste beim Stromtransport.

Auch die Bonner SolarWorld, einer der drei größten Hersteller von Solarstromprodukten weltweit, setzt auf innovative Konzepte. So bietet das Unternehmen einen Carport mit Solardach an, der auch als Tankstelle für Elektro- oder Hybridfahrzeuge dienen kann. Marketingchef Milan Nitschke nennt einen weiteren Vorteil: "Mit dem SunCarport steht einem neben dem Hausdach eine weitere Fläche für eine leistungsstarke Solarstromanlage zur Verfügung."

Die Bedingungen zur Solarstromherstellung in Deutschland gelten als gut. Allerdings sei der Ertrag von zahlreichen Faktoren abhängig. "30 bis 35 Grad Dachneigung und eine Südausrichtung sind optimal", so Zolke. Eine wichtige Rolle spiele auch die Dachgröße. "Die genauen Faktoren für das optimale Solarkraftwerk auf dem Dach können aber nur durch eine Beratung ermittelt werden", sagt Kerstin Beuttler vom Bundesverband Solarwirtschaft. Sicher sind sich die Experten allerdings in einem Punkt: Solarstrom funktioniert auch in Hamburg, denn das Wetter hier ist statistisch gesehen doch deutlich besser als sein Ruf.

www.bsw-solar.de

www.solarförderung.de

www.systaic.de

www.solarworld.de