Bargteheider Gymnasiasten haben ein Solar-Ladegerät für Handys entwickelt und gebaut. Damit haben die Schüler des naturwissenschaftlichen Profils der elften Klasse des Kopernikus-Gymnasiums ihr Forschungsprojekt (wir berichteten) erfolgreich abgeschlossen.

Bargteheide. "Die fertigen Geräte sollen der Partnerschule in Tansania geschenkt werden," sagt Hendrik Groth. Der 18-Jährige ist einer der 26 Schüler der elften Klasse, die an der Entwicklung beteiligt waren. Sein Mitschüler Jan Schlösselmann (17) sagt: "Handys sind an unserer Partnerschule sehr wichtig. Sie sind für Lehrer und Schüler die einzige Möglichkeit, zu telefonieren. Doch die Schule wird nur zwei Stunden am Tag mit Strom versorgt."

Das Handyladegerät gehört zu den acht Projekten an verschiedenen Schulen Schleswig-Holsteins, die von der Innovationsstiftung Schleswig-Holstein (ISH) gesponsert werden. Das Förderprogramm mit dem Namen "lüttIng" - also "kleiner Ingenieur" - soll Schüler für ein Studium der Ingenieurswissenschaften begeistern. "Die Idee für das Handy-Ladegerät stammt von unserem Physik-Lehrer Walter Faißt," sagt Hendrik Groth. Die zwölf Mädchen und 14 Jungen arbeiteten in jeweils einer Gruppe an einem Gerät. Heute präsentieren die Schüler ihre Ergebnisse den Mitgliedern der ISH in der Schule. Insgesamt förderte die Stiftung das Projekt am Kopernikus Gymnasium mit 13 000 Euro.

Das Bargteheider Unternehmen Getriebebau Nord unterstützte die Schüler mit Know-how und stellte die Werkstätten zur Verfügung. Frank Wiedemann, Bereichsleiter bei Getriebebau Nord, war von Anfang an an dem Projekt beteiligt. "Wir haben als Firma Interesse daran, Jugendliche mit dem Beruf des Ingenieurs in Berührung zu bringen, damit sie herausfinden können, ob dieses Berufsfeld für sie in Frage kommt", sagt Wiedemann, "auf diese Weise fördern wir unseren Nachwuchs. Gerade auch Frauen sollten Ingenieurberufe für sich entdecken."

Elektro-Ingenieur Joachim Rink betreute die Gruppe während der Bauphase: "Das Ziel war nicht, ein perfektes Gerät zu bauen, sondern dass die Schüler aktiv werden und möglichst viel selbst machen." Mit den Jugendlichen diskutierte er Realisierungsmöglichkeiten und organisierte die benötigten Einzelteile.

Weitere Kooperationspartner des Bargteheider Gymnasiums waren die Technische Universität Hamburg-Harburg und die Nordakademie in Elmshorn. "Um die theoretischen Grundlagen für das Projekt zu erwerben, besuchten wir Vorlesungen an den Universitäten", berichtet Hendrik Groth. Mehrere Dozenten unterrichteten die Schüler in Themen wie Photovoltaik, Steuerungs- und Regelungstechnik, aber auch in Produktmanagement und -präsentation. "Für unser fertiges Gerät mussten wir auch eine Zielgruppe bestimmen und eine Marketingstrategie entwickeln", sagt Hendrik. Die Mädchen-Gruppe habe zum Beispiel einen Werbespot gedreht, der bei der heutigen Präsentation gezeigt werde.

Die Entwicklung und der Bau des Gerätes haben den Schülern großen Spaß gemacht. Hat "lüttIng" also seinen Zweck erfüllt und das Interesse der Beteiligten für einen Ingenieurberuf geweckt? "Mich hat das Projekt in die Richtung beeinflusst, dass ich Ingenieur werden will, am liebsten im Bereich Elektrotechnik", sagt Jan Schlösselmann. Hendrik Groth interessiert sich für den Bereich Bauwesen.