Sie schaffen die Grundlagen für neue Therapien, zum Beispiel bei Lymphdrüsenkrebs oder Fettleibigkeit.

Jedes Jahr sind wir wieder überrascht von der Wissenssteigerung der Forscher. Die schöne Aufgabe dieser Stiftung ist es, Impulse zu setzen für die Weiterentwicklung der Wissenschaft." Das sagte Nikolaus W. Schües, Vorsitzender des Vorstands der Jung-Stiftung, im Vorfeld der Verleihung des Ernst-Jung-Preises für Medizin heute im Hotel Grand Elysée. Mit dem Wissenschaftsforum waren NDR 90,3 und das Hamburger Abendblatt zu Gast bei der Stiftung und sprachen mit den Preisträgern. Geehrt werden in diesem Jahr vier Wissenschaftler. Den Ernst-Jung-Preis für Medizin erhielten Prof. Patrick Cramer (39), Biochemiker am Gen-Zentrum der Ludwig-Maximilians-Universität in München, und Prof. Jens Brüning (42) vom Institut für Genetik an der Universität Köln. Beide erhalten jeweils 150 000 Euro, von denen sie 20 Prozent für private Zwecke verwenden dürfen. Der größte Teil geht in die Forschung: "Ich werde eine Stelle über zwei Jahre für einen Forscher finanzieren, der in der molekularen Biologie arbeiten soll", sagte Cramer. Für die 30 000 Euro fürs Private hätten seine Kinder mehr als genug Ideen.

Prof. Brüning will die Forschungsgelder für eine Studie verwenden, die klären soll, welche Rolle das Belohnungssystem im Gehirn des Menschen bei der Regulation des Körpergewichts spielt. Brüning, der vor fünf Monaten Vater von Zwillingen geworden ist, will den Privatanteil langfristig für seine Kinder verwenden.

Die Ernst-Jung-Medaille in Gold erhielt Prof. Volker Diehl (71), der emeritiert ist und früher an der Uniklinik für Innere Medizin in Köln arbeitete. Für das Stipendium von 30 000 Euro, das mit der Auszeichnung verbunden ist, hat Diehl einen Kandidaten im Blick: "Ich will die Stelle eines Doktoranden für ein Jahr finanzieren, mit dem ich versuchen möchte, die schlummernden Stammzellen in Hodgkin-Lymphomen zu identifizieren und zu aktivieren, um sie dann gezielt bekämpfen zu können."

Zum vierten Mal vergab die Stiftung den Karriere-Förderpreis für medizinische Forschung. Er ging an Dr. Florian Mormann (36), der sich zurzeit zu Forschungszwecken am California Institute of Technology in Pasadena aufhält und an die Uni Bonn zurückkehren möchte. Er erhält 180 000 Euro, verteilt über drei Jahre.