Nach Einschätzung des amerikanischen Zentrums für Seuchenkontrolle CDC haben sich erste Hinweise ergeben, dass die "Mexiko-Grippe" mit den herkömmlichen Grippemitteln Tamiflu und Relenza behandelt werden kann. Diese sogenannten Neuraminidase-Hemmer verhindern, dass das Virus in menschliche Zellen eindringen und sich vermehren kann. Die beiden Medikamente können den Krankheitsverlauf abmildern und verkürzen sowie ernsthafte Komplikationen, wie zum Beispiel Lungenentzündungen, verhindern. Entscheidend für den Erfolg ist, dass mit der Therapie innerhalb von 48 Stunden nach dem Auftreten der ersten Symptome begonnen wird. Gegen zwei weitere Medikamente, Amantadin und Rimantidin, haben sich in Tests an Erkrankten Resistenzen gezeigt. Sie sollten nicht zur Therapie eingesetzt werden.

Ob die aktuelle Grippeimpfung gegen eine Infektion mit Schweinegrippeviren schützt, ist noch unklar. Das europäische Zentrum für Seuchenkontrolle ECDC sagt, dass es bestimmte Ähnlichkeiten zwischen dem Influenzavirus H1N1 der normalen Grippe und dem neuen H1N1-Schweineinfluenzavirus gibt, sodass ein gewisser Kreuzschutz nicht auszuschließen ist. Um das zu klären, seien weitere Forschungen nötig, die bereits auf dem Weg sind, aber einige Zeit brauchen werden. (cw)