In der Versorgung von Herzpatienten geht das Albertinen-Krankenhaus in Schnelsen neue Wege. Gestern wurde dort die erste stationäre Reha-Einrichtung für Herz-Patienten an einem Hamburger Krankenhaus eröffnet. "Das Ziel ist die Versorgung von Patienten mit schwerer Herzschwäche aus einer Hand", sagte Prof. Fokko ter Haseborg, Vorsitzender des Albertinen-Diakoniewerks. Von der Diagnostik über die Herzoperation bis hin zur Reha finden alle Maßnahmen unter einem Dach statt - zum Vorteil der Patienten.

Die Rehabilitation dieser Patienten muss wegen möglicher Komplikationen, wie z. B. Herzrhythmusstörungen, unter ärztlicher Aufsicht erfolgen. "Durch die direkte räumliche Anbindung der Rehabilitation an die Herzchirurgie haben die Patienten die größtmögliche Sicherheit bei Komplikationen", sagte Privatdozent Dr. Friedrich-Christian Rieß, Leiter des Herzzentrums am Albertinen-Krankenhaus und einer der Kooperationspartner in dem länderübergreifenden Projekt. Denn um die Reha in Hamburg zu ermöglichen, hat ein weiterer Kooperationspartner, die Ostseeklinik Schönberg-Holm, 40 ihrer Reha-Betten in das Albertinen-Krankenhaus verlegt. Ebenfalls beteiligt sind die Kardiologie des Krankenhauses Reinbek und die Arbeitsgemeinschaft "Herz-in-Form".

Untergebracht ist die neue Herz-Reha in einem Neubau, der jetzt auf dem Krankenhausgelände nach 14 Monaten Bauzeit fertiggestellt und gestern von Prof. Fokko ter Haseborg und Gesundheitssenatorin Birgit Schnieber-Jastram feierlich eröffnet wurde. Der Gebäudekomplex mit einer Bruttogeschossfläche von 11 000 Quadratmetern auf vier Ebenen hat insgesamt rund 20 Millionen Euro gekostet. Die Kosten für den Bereich der Herz-Reha und Räume für die zentrale Verwaltungsdienste des Albertinen-Diakoniewerks in Höhe von rund sieben Millionen Euro trägt die Albertinen-Gruppe.

Den dritten großen Bereich, die Abteilung für Psychiatrie und Psychotherapie mit 72 stationären Betten und einer Tagesklinik mit 20 Plätzen, finanziert die Stadt Hamburg mit 12,7 Millionen Euro. "Damit führen wir jetzt die räumlich getrennten Standorte unserer Psychiatrie, die vor drei Jahren eröffnet wurde, zusammen", sagte ter Haseborg.

Die neue Psychiatrie sei ein gutes Beispiel für eine noch stärkere Verzahnung von ambulanter und stationärer Versorgung. Hier können Einwohner aus dem Bezirk Eimsbüttel-Nord, die an einer psychiatrischen Erkrankung leiden oder sich in einer seelischen Krise befinden, wohnortnah behandelt werden.