Gefäßverkalkung und Krampfadern - die Krankheiten der Blutgefäße gehören mittlerweile zu den großen Volkskrankheiten. Um über Krankheiten der Blutgefäße, ihre Diagnostik und Behandlung aufzuklären, werden am Gefäßtag am 22. Oktober bundesweit Aktionen stattfinden. Einblicke in die modernen Methoden der Gefäßchirurgie bietet an diesem Tag auch das Hamburger Zentrum für Gefäßmedizin mit einem "Tag der offenen Tür." Zwischen neun und 15 Uhr können sich Besucher in der Paul-Dessau-Straße 3 e kostenlos den Venendruck messen lassen und sich über Behandlungsmethoden informieren. Die Spezialisten des Gefäßzentrums zeigen, was alles zu einem Check-up der arteriellen Blutgefäße gehört, demonstrieren, wie eine Ultraschalluntersuchung funktioniert und wie man damit Verkalkungen in den Halsschlagadern feststellen kann.

Vorgestellt wird bei dieser Veranstaltung auch die Lasertherapie von Krampfadern. Dabei wird unter Vollnarkose oder örtlicher Betäubung ein Laserkatheter in die Krampfader eingeführt. "Die Energie des Lasers ist sehr hoch, verursacht aber keine Verbrennungen von Gewebe. Denn die Wellenlänge des Lasers ist so ausgerichtet, daß sie nur vom Blutfarbstoff in den roten Blutkörperchen absorbiert wird. Diese wandeln einen Teil der Energie in Wärme um, die wiederum zu einer Schädigung nur der Innenwand und damit zu einem kompletten Verschluß des Gefäßes führt", erklärt Dr. Jü- von Lipinski, Facharzt für Gefäßchirurgie und einer der Spezialisten im Gefäßzentrum. Die Temperatur um die Vene herum erreiche maximal nur 40 Grad, dies sei in einer Studie nachgewiesen.

Während des gesamten Eingriffs, der zwischen ein und zwei Stunden dauert, kann der Arzt von außen per Ultraschall kontrollieren, ob der Laserkatheter richtig in der Vene liegt. Außerdem kann er auch die Energie des Lasers variabel einstellen und so an den Durchmesser der Vene anpassen. "Mit diesem Verfahren kann die Vene lückenlos verschlossen werden", sagt von Lipinski. Schon am folgenden Tag können die Patienten wieder arbeiten, und sie müssen noch zehn Tage nach der Operation Kompressionsstrümpfe tragen. Der Eingriff kostet 1500 Euro, die der Patient selbst bezahlen muß, weil die Kosten bislang noch nicht von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen werden.

Schmerzhafte Blutergüsse sind bei der Lasertherapie nicht zu befürchten. "Es können allerdings kleine Blutergüsse auftreten, wenn nach dem Verschluß der großen Krampfader per Laser kleine erweiterte Seitenäste operativ entfernt werden", erklärt von Lipinski, der in den vergangenen zwei Jahren bereits viele Patienten nach dieser Methode erfolgreich behandelt hat, überwiegend an beiden Beinen.