Neues vom Campus

Am Tag der Zeugnisverleihung sehen viele Absolventen der Hamburger Fern-Hochschule (HFH) die Hansestadt zum ersten Mal. Statt in großen Hörsälen lernen sie mit Studienbriefen und auf dem Web-Campus. Wie aus einem Monopoly-Spiel sehen dort die virtuellen roten Häuschen aus, hinter denen sich Bibliothek, Studienfachberatung und Prüfungsamt verbergen. Auch ein Forum für Studenten gibt's - kann man doch wegen einer Frage in Rechnungswesen nicht schnell zum Kommilitonen nach München, Frankfurt oder Berlin fahren.

39 Studienzentren in ganz Deutschland unterhält die staatlich anerkannte Hochschule in privater Trägerschaft. An diesen können die Studenten die wenigen Präsenzveranstaltungen besuchen. Über 6000 Menschen studieren derzeit Betriebswirtschaft, Global Business, Wirtschaftsrecht, Wirtschaftsingenieurwesen, Pflegemanagement oder Technik. Die HFH ist damit die größte der zwölf privaten Fern-Hochschulen in Deutschland.

Hinzu kommen ab Juli der Studiengang Gesundheits- und Sozialmanagement und ab Januar 2008 General Management. In Zusammenarbeit mit dem Universitätsklinikum Eppendorf (UKE) plant die HFH für Anfang 2009 den dualen Studiengang Pflege- und Rehabilitationswissenschaften.

"Das berufsbegleitende Studium hat Zukunft", betont HFH-Präsident Prof. Michael Busch. Das Durchschnittsalter der Studierenden liege bei 32 Jahren, Tendenz fallend.

Studiengebühren an staatlichen Hochschulen, die viele Bundesländer erheben, eröffnen den Privaten diese junge Zielgruppe: Abiturienten mit abgeschlossener Berufsausbildung, die ein Studium anschließen wollen, müssen oft Geld verdienen. Ein Fernstudium ermöglicht ihnen, im Beruf zu bleiben. "Berufsbegleitend zu studieren ist keine Karriere-Reperaturmaßnahme mehr wie vor zehn Jahren, sondern eine ökonomische Alternative zu Präsenzhochschulen", sagt Bosch.