Das Studium der Zukunft ändert sich völlig: kompakte Angebote in Modulen mit Punkten je nach Arbeitsaufwand und statt Diplom nur noch Bachelor und Master.

Heute startet das Wintersemester - mit dem ersten Vorlesungstag. Für 5500 Neue beginnt das Studentenleben. 17 500 hatten sich an der Uni Hamburg beworben - ein neuer Rekord. Nur jeder dritte erhielt einen Studienplatz.

Auf sie kommt viel Neues zu. Bald wird es gemäß der "Bologna"-Beschlüsse nur noch Master- und Bachelorstudiengänge geben, wie europaweit bis 2010 vereinbart. Nach und nach werden alle Studiengänge in Hamburg umgestellt. Schon ab kommenden Wintersemester 2006/2007 wird es an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg (HAW), an Hamburgs zweitgrößter Hochschule, soweit sein. An der Uni wird in einem Jahr etwa jeder dritter Studiengang nur noch mit Bachelor- und Master angeboten. Folgende Fächer sind betroffen: Soziologie, Biologie, Politikwissenschaften, Holzwirtschaft, Informatik, der Fachbereich Philosophie und Geschichtswissenschaften sowie der Fachbereich Sprach-, Literatur- und Medienwissenschaften. Offen ist noch, wieviel Studenten zugelassen werden.

Studierende, die bereits ein Diplom- oder Magisterstudium begonnen haben, können sich voraussichtlich für einen der Abschlüsse entscheiden. Einzelheiten stehen noch nicht fest. In Zukunft erwirbt man nach drei Jahren den Bachelor als ersten Abschluß, kann dann zwei Jahre später den Master anhängen. Neu sind Studien-Module, die aus inhaltlich zusammenhängenden Vorlesungen, Seminaren und Übungen bestehen. Je nach Aufwand erhält man Leistungspunkte (1 Punkt für 30 Stunden Arbeit). Für den Bachelor müssen 180 Punkte zusammenkommen, also 5400 Stunden.

Die Technische Universität Hamburg-Harburg (TUHH) hat erstmals in diesem Semester und als eine der ersten staatlichen Hochschulen Deutschlands ein eigenes Auswahlverfahren durchgeführt. Sonst vergeben die Hochschulen ihre Plätze nur über Abinote und Wartelisten. "Bisher haben sich zu viele Studenten überschätzt und erst im dritten oder vierten Semester gemerkt, daß sie dem Studium nicht gewachsen sind", sagt TU-Sprecherin Jutta Katharina Werner. "Mit dem neuen Verfahren können wir dem bei der Vergabe unserer Studienplätze entgegenwirken." Hauptziel sei, die hohe Abbruch-Quote von 35 Prozent zu senken.

3000 Interessierte konnten vor ihrer Bewerbung per Online-Selbsttest erfahren, ob sie für das TU-Studium geeignet sind. Zusätzlich mußten sie ein zweiseitiges Expose über ihre Motivation schreiben, das neben der Abinote berücksichtigt wurde. 750 Bewerber wurden genommen.

Neu an der HAW: Berufswunsch "Nursing". Da der Anteil älterer Menschen zunimmt, wird professionelle Pflege immer wichtiger. HAW und Albertinen-Diakoniewerk bieten das Studium "Bachelor of Nursing" an, das Berufe der Kinderkranken-, Kranken- und Altenpflege verbindet.

Hochschulen im Internet:

Uni Hamburg: www.uni-hamburg.de

HAW: www.haw-hamburg.de/sp

TUHH: www.tu-harburg.de