Neues vom Campus

Die Wohnung ist geputzt, das Auto gewaschen und der Kühlschrank gefüllt. Die Ausreden werden knapp, sich nicht an den Schreibtisch zu setzen. Mancher Studierende schlägt sich bei wissenschaftlichen Arbeiten mit Schreibblockaden herum. Mit Techniken und Tricks, die Hochschulen in Schreiblabors und -werkstätten lehren, lässt sich die Angst vor dem weißen Blatt abbauen.

"Es gibt einige Fallen, in die fast jeder Anfänger tappt", erklärt Gabriela Ruhmann von der Schreibwerkstatt der Ruhruniversität in Bochum. Dazu zählen unkonkrete Themen, zu breite Literaturrecherche und die Annahme, dass der Text sofort perfekt sein muss. «"Sinnvoll ist, noch im Semester mit dem Dozenten klare Absprachen zu treffen", sagt Signe Seiler, die Studenten der Uni Mainz in Schreibvorbereitung und Formulieren schult.

"Der Versuch, alle Aspekte eines Themas zu erfassen, führt häufig zu einer unübersichtlichen Informationsansammlung, die man nicht mehr in einem Text mit begrenztem Seitenumfang darstellen kann", sagt Stefanie Haacke, die das Schreiblabor an der Uni Bielefeld leitet. Ruhmann rät besonders Studienanfängern dazu, Dozenten nach Literaturtipps zu fragen. "«Man kann ruhig sagen, dass man noch am Anfang steht und noch nicht den Überblick über die gesamte Literatur hat", sagt sie. Wichtig ist, sich mit einer eingegrenzten Literaturmenge gründlich auseinander zu setzen und dann zu schreiben. «"Ein wissenschaftlicher Text kann nur in mehreren nacheinander folgenden Schritten entwickelt werden", erläutert Haacke. «Eine wissenschaftliche Arbeit werde erst mit dem Herumfeilen richtig gut. Wer vom Professor keine Abgabefrist vorgegeben bekommt, sollte sich selbst eine setzen oder sich mit Kommilitonen absprechen.

Neben Kursen ist auch das Telefon wichtig. So können seit 1993 Schreibblockierte am "Spr@chtelefon" (0201/183 34 05) der Uni Duisburg-Essen ihre Probleme darlegen. Im Internet bieten die Seiten von www.schreibtutorial.de viele Tipps.