Neues vom Campus

25 Jahre lang waren Hausboote weitgehend aus Hamburg verbannt, nun ist Wohnen auf dem Wasser wieder im Gespräch. Die Diplomingenieure Anna Webler und Philip Schwaiger entwarfen im Rahmen ihres Masterstudiengangs Architektur an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW) den Prototypen eines "Hamburger Hausboots", den sie heute auf dem Campus City Nord, Hebebrandstraße 1, (16 Uhr) präsentieren.

Das Hausboot besteht aus einer stählernen Basiseinheit (in der Animation grau), die mit dem Schiffsrumpf fest verbunden ist. Sie enthält Küche, Bad und Haustechnik. Es schließt sich eine Wohneinheit (gelb) an. "Sie ist in Holzrahmenbauweise errichtet", sagt Anna Webler. "Der Ausbaustandard, die Fassade und die Farbgebung können nach den Kundenwünschen individuell gestaltet werden."

Die Bootsform ist den Hamburger Gewässern angepasst: Die Breite von 7,20 Meter richtet sich nach den schmalsten für Hausboote geeigneten Fleeten. Und mit 2,50 Meter über Wasser passt das Individual-Wohnschiff gerade noch unter der Reesendammbrücke am Jungfernstieg durch. Die Länge war zunächst variabel geplant, sollte zwischen 16,50 und 22,50 Meter liegen. "Inzwischen halten wir die längste Version für ideal und wollen nur diese realisieren", erzählt die Konstrukteurin. Das Hausboot wird eine Wohnfläche von 110 Quadratmeter bieten. Die Aufbauten sind so gestaltet, dass sie sich gut zur Serienproduktion eignen. Damit sei das Domizil auch für den schmalen Geldbeutel erschwinglich; es werde unter 200 000 Euro kosten, so Philip Schwaiger.

Die beiden HAW-Absolventen sind zuversichtlich, dass die Stadt die Hausboote an Hamburger Ufern andocken lässt. "Die mobilen Hausboote sind nur über das Wasserrecht zu genehmigen", sagt Anna Webler, "dagegen unterliegen die fest verankerten schwimmenden Häuser dem strengeren Baurecht."

Weitere Informationen : Das Hausbootprojekt ist zusammen mit sechs weiteren Semesterarbeiten bis Freitag in einer kleinen Ausstellung zu sehen: 8-20 Uhr in der Halle A, Hebebrandstraße 1.