Die Kölner Ärztin Monika Hauser (49) erhält den Alternativen Nobelpreis. Sie teilt sich den mit insgesamt rund 210 000 Euro dotierten Preis mit der...

Die Kölner Ärztin Monika Hauser (49) erhält den Alternativen Nobelpreis. Sie teilt sich den mit insgesamt rund 210 000 Euro dotierten Preis mit der somalische Frauenrechtlerin Asha Hagi (46), der US-Journalistin Amy Goodman (51) und dem indischen Ehepaar Krishnammal (82) und Sankaralingam Jagannathan (96). Das teilte die Stockholmer Stiftung Right Livelihood gestern mit.

Die Jury begründete die Vergabe an die Gynäkologin, die 1993 die internationale Hilfsorganisation "medica mondiale" gründete, mit ihrem "unermüdlichen Einsatz für Frauen, die in Krisenregionen schrecklichste sexualisierte Gewalt erfahren haben", und ihrem Streben, diesen Frauen Anerkennung und Entschädigung zu verschaffen.

Am Anfang ihres Engagements stand Wut. Sie war entsetzt über die massenhaften und systematischen Vergewaltigungen von Frauen und Mädchen im Krieg auf dem Balkan und darüber, dass niemand diesen Frauen half. Um das zu ändern, brach die Ärztin kurz entschlossen nach Bosnien auf. Seit 1992 ist sie "eine Ärztin im Einsatz für kriegstraumatisierte Frauen", wie Chantal Louis in der soeben erschienenen Biografie "Monika Hauser - Nicht aufhören anzufangen", schreibt. "Ich habe das Privileg eines europäischen Passes", so Hauser im Vorwort, "ich habe eine gute Ausbildung genießen können, ich bin stark. Ich muss diese Privilegien nutzen, um andere Frauen, die auf der Schattenseite leben, zu unterstützen." Das werde in Zukunft noch besser gelingen, "weil man uns zuhören wird".

Die Frauenrechtlerin Asha Hagi erhält den Preis, weil sie "trotz großen Risikos für sich selbst" für die Rechte der Frauen in Somalia streitet. Die US-Journalistin Amy Goodman, die die TV-Nachrichtensendung "Democracy Now!" gründete und moderiert, stehe für einen "wahrhaft unabhängigen politischen Journalismus". Das indische Ehepaar wählte die Jury aus, weil es mit der Organisation "Lafti" die Vision Mahatma Gandhis von sozialer Gerechtigkeit und nachhaltiger menschlicher Entwicklung befördere. Die Preise werden am 8. Dezember in Stockholm überreicht.