Was ist das Cern? Bei der Europäischen Organisation für Kernforschung (Cern) bei Genf ist mit 7000 Wissenschaftlern aus 80 Ländern das weltweit...

Was ist das Cern? Bei der Europäischen Organisation für Kernforschung (Cern) bei Genf ist mit 7000 Wissenschaftlern aus 80 Ländern das weltweit größte Forschungszentrum für Teilchenphysik. Dort wird seit 1954 nach Antworten auf Fragen zu Beschaffenheit und Entwicklung des Universums gesucht.

Was ist der LHC? LHC (Large Hadron Collider) ist der größte jemals gebaute Teilchenbeschleuniger. In dem 27 Kilometer langen und knapp vier Meter hohen Tunnel im schweizerisch-französischen Grenzgebiet werden die kleinsten Bausteine der Materie, sogenannte Elementarteilchen, bei einer Temperatur von minus 271 Grad fast auf Lichtgeschwindigkeit beschleunigt und zur Kollision gebracht. Starke Magneten halten sie auf der Kreisbahn.

Was kostet das Projekt? Rund 6,5 Milliarden Schweizer Franken (derzeit gut 4 Milliarden Euro). Das Bundesforschungsministerium hat rund ein Fünftel übernommen, also 800 Millionen Euro.

Warum ist LHC so groß? Je kleiner die Teilchen sind, die beobachtet werden sollen, desto größer muss das "Mikroskop" sein. Zellen einer Pflanze lassen sich mit einem einfachen Lichtmikroskop betrachten, für Atome braucht man schon ein Elektronenmikroskop mit einer kleineren Wellenlänge als sichtbares Licht. Für die Beobachtung noch viel kleinerer Elementarteilchen benötigen die Forscher jedoch eine extrem hohe Auflösung, sehr viel Energie und so große Beschleuniger wie beim Cern.

Was passiert im LHC? Protonen werden mit Lichtgeschwindigkeit aufeinandergeschleudert. Deren elementare Bestandteile - Quarks und Gluonen - erzeugen neue Teilchen und Energie. Es werden Temperaturen erreicht wie in der ersten Billionstelsekunde nach dem Urknall.

Droht der Weltuntergang? Versinkt die Erde nach Inbetriebnahme des LHC in einem schwarzen Loch? Diese Befürchtungen werden von nahezu allen ernst zu nehmenden Physikern belächelt, zumal nicht klar ist, ob überhaupt winzige schwarze Löcher entstehen. Wenn ja, haben sie kaum etwas mit ihren sternenverschlingenden Namensvettern im Weltall gemein. Sie dürften unmittelbar nach ihrem Auftreten wieder zerfallen.

Wann gibt es Ergebnisse? Frühestens in einigen Monaten. Morgen werden zunächst mal Protonen "ohne Gegenverkehr" durch den Ring geschickt, erste Kollisionen sollen im Oktober folgen.


http://www.Cern.de/