Ohne Vitamin C können die Pflanzen nicht leben. Es hilft, ihnen Stress wie Trockenheit, Ozonbelastung oder UV-Strahlung zu meistern. Aber das Vitamin scheint noch weit wichtiger zu sein, als bislang bekannt war: Denn ohne dieses Vitamin können Pflanzen offenbar gar nicht wachsen. Das berichtet jetzt ein japanisch-englisches Wissenschaftler-Team in "The Plant Journal".

"Die Entdeckung ist aufregend für mich", sagte Nicholas Smirnoff von der University of Exeter (Großbritannien). Es ergäben sich damit neue Möglichkeiten, fundamentale Wachstumsprozesse besser zu verstehen, die Stressresistenz von Pflanzen in einem veränderten Klima zu verbessern und den Ernteertrag zu erhöhen.

Die neuen Forschungsergebnisse könnten Auswirkungen auf die gesamte Landwirtschaft haben und neue Ansatzpunkte für die Produktion von Vitamin C liefern.

"Vitamin C ist das häufigste Antioxidanz bei Pflanzen, und trotzdem verstehen wir von seinen Funktionen noch immer sehr wenig", erklärte Nicholas Smirnoff. Überrascht beobachteten die Forscher an Vitamin-C-freien Pflanzen, die sie mithilfe von gentechnischen Methoden herstellten, dass diese Pflanzen nicht mehr wachsen konnten.

Vitamin C wird von der Pflanze selbst hergestellt, mithilfe eines erst kürzlich identifizierten Enzyms, der GDP-L-Galactose-Phosporylase. Das Enzym scheint im Vitamin-C-Stoffwechsel der Pflanzen eine Schlüsselrolle zu haben. So kontrolliert es offenbar auch die Anhäufung von Vitamin C in der Pflanze in Abhängigkeit von den Lichtverhältnissen.

Die Studie eröffnet daher möglicherweise auch neue Wege, um die Produktion von Vitamin C als Nahrungsergänzungsmittel zu vereinfachen und kostengünstiger zu gestalten.