Frauen, die eine positive Vaterbindung haben, finden vor allem jene Männer attraktiv, die dem Vater vom Gesicht her ähneln. Das hat ein polnisch-britisches Forscherteam jetzt in einem Experiment mit 49 polnischen Frauen zeigen können. Die Ergebnisse erscheinen in der Zeitschrift "Evolution and Human Behavior".

Die Forscher hatte die Frauen, erstgeborene Töchter, zu einem Experiment gebeten. Sie zeigten ihnen am Computer 15 männliche Gesichter. Ohren, Haare, Hals und Schultern waren nicht zu sehen, damit die Probandinnen sich nur auf das Gesicht konzentrierten. Das Forscherteam hatte von allen Probandinnen auch Bilder und Informationen über ihre Väter, so dass sie eventuelle Ähnlichkeiten zwischen dem eigenen Vater und einem als attraktiv eingestuften Mann feststellen konnten.

Überdies wurden alle Frauen von den Forschern befragt, wie ihr Verhältnis zum Vater war. Das Ergebnis: Eine positive Beziehung zum Vater sorgt dafür, dass diese Töchter jene Männer attraktiv finden, die ihm ähnlich sehen. Ist die Beziehung zum Vater eher negativ oder gleichgültig, tritt dieses Phänomen nicht auf. "Das zeigt, dass das Gehirn nicht einfach Prototypen des idealen Gesichts auf der Basis dessen bildet, was wir um uns herum sehen", so Lynda Boothroyd. Es sei vielmehr so, "dass die Prototypen nach denen gebildet werden, zu denen wir eine sehr positive Beziehung haben".