Malaga. Bilder von Pferden, Stieren oder Fischen, abstrakte Muster und Kreise - so, als hätte Picasso sie gemalt. Doch diese "Picassos" sind bis zu 30000 Jahre alt und wurden an den Wänden von 20 Höhlen in der südspanischen Provinz Malaga gefunden.

Die Werke der Steinzeitkünstler in der Sierra von Ronda wurden jetzt erstmals in einer wissenschaftlichen Studie vorgestellt: "Es sind 4000 Motive, auf Felsen gezeichnet oder eingeritzt zu der Zeit, als vor 30000 Jahren die ersten Menschen in dieses Bergland kamen."

Vor mehr als 25000 Jahren siedelten unsere Vorfahren dort, wo das Klima milder war als im eisigen Norden. "Sie fügten immer andere Motive hinzu, neue Formen und Zeichen, Generation um Generation."

Etwa die Hälfte aller 4000 Motive, die in 23-jähriger mühsamer Forschungsarbeit analysiert wurden, zieren die Höhlen von Pileta und Ardales - "zwei riesige Kathedralen der Altsteinzeit." In Picassos Werkstatt fühlen Besucher sich versetzt, wenn sie sich zum Beispiel in der Höhle von Pileta umsehen: Ziegen, Pferde, Hirsche, Rinder - und als Meisterwerke "Die trächtige Stute" und "Der Fisch".

Doch 85 Prozent der Höhlenmalereien sind, so wie bei Picasso, abstrakt. "Es sind grafische Elemente und 30 unterschiedliche Zeichen, Linien, Punkte, Kreise oder Kreuzformen", erklärt der Forschungsleiter.