Auf die Erde gestürzte Meteorite haben sich erneut als Schatzkästchen entpuppt: Die steinernen Boten aus dem All enthalten außer Sternenstaub Spuren ursprünglicher organischer Substanzen, berichtet "Science". Das Material aus der Frühzeit des Sonnensystems ist noch so gut erhalten, daß damit eine Art chemischer Schnappschuß zur Erde gelangt ist. Bislang hatten Forscher angenommen, daß die Substanzen bei den hohen Temperaturen während der Entstehung des Sonnensystems so stark erhitzt wurden, daß die Meteoriten keine aussagekräftigen Botschaften mehr enthalten.

Forscher vom Carnegie-Institut in Washington, des Max-Planck-Instituts für Chemie in Mainz und der Harvard-Universität in Cambridge haben anhand der Zusammensetzung der Wasserstoff- und Stickstoffmoleküle gezeigt, daß diese organischen Verbindungen vermutlich unverändert geblieben sind. Als unser Sonnensystem vor 4,6 Milliarden Jahren aus dem Kollaps einer riesigen interstellaren Gas- und Staubwolke entstand, wurde ein Großteil des Sternenstaubs und der organischen Materie durch die freigesetzte Wärme zerstört und zu neuen Verbindungen geformt. Einige Relikte blieben aber in Kometen und Asteroiden zurück und gelangten auch auf die Erde.