In der Nähe von Krakau gibt es eine der weltweit größten Fundstätten von Mammut-Knochen. Vor knapp 40 Jahren wurden hier die Überreste von Tausenden Woll-Mammuts entdeckt. Seitdem rätseln Forscher darüber, was hier vor 20 000 Jahren geschah. Jetzt hat ein polnisches Forscherteam von der Universität Jagiellonski in Krakau eine neue Theorie aufgestellt. In einer Studie, die demnächst im "Journal of Archaeological Science" erscheint, vermuten die Wissenschaftler, daß die Tiere in eine Falle gelockt worden sind und wegen ihres Fleisches geschlachtet wurden.

Zuvor hatte man vermutet, daß die Menschen der Altsteinzeit hier Knochen zusammengetragen hatten, um daraus Hütten an dem Steilhang zum Rudawa-Tal zu bauen. Von dort hätten sie eine gute Aussicht über das Gelände gehabt. Doch je mehr Knochen gefunden wurden, desto größer wurden die Zweifel an der Theorie.

Von 1967 bis 1994 wurden hier 9000 Knochenreste gefunden. Davon konnten 5860 bestimmten Tieren zugeordnet werden, meist Mammuts, aber auch Polarfüchsen, Bären und Wölfen.