Die Sonne ist heute aktiver als in den vergangenen 8000 Jahren. Zu diesem Ergebnis kam eine internationale Forschergruppe bei der Untersuchung von Bäumen, teilte die Max-Planck-Gesellschaft in München mit. Die Experten erwarten einen Rückgang der Sonnenaktivität in einigen Jahrzehnten.

Die bereits 60 Jahre dauernde ungewöhnlich hohe Aktivität äußere sich in größerer Helligkeit, mehr Sonnenflecken, zusätzlichen Eruptionen und Gasausbrüchen. Seit 20 Jahren sei die Durchschnittstemperatur auf der Erde gestiegen, obwohl die Sonnenaktivität konstant hoch geblieben sei.

Da Aufzeichnungen über die Sonnenaktivität nur bis 1610 zurückreichen, ermittelten die Forscher die frühere Sonnenaktivität aus dem Gehalt des Kohlenstoffisotops C14, das sich beim Wachstum in Bäumen einlagert. Es entsteht, wenn sehr energiereiche kosmische Strahlung auf die Erdatmosphäre trifft. Je höher die Aktivität der Sonne ist, desto stärker ist auch ihr Magnetfeld, und um so weniger kosmische Strahlung erreicht die Erde. Deshalb findet sich in Jahresringen aus Jahren mit hoher Sonnenaktivität weniger C14-Kohlenstoff. Die Jahresringe können bei Bäumen, die vor Tausenden Jahren abgestorben und im Boden konserviert sind, noch einzelnen Jahren zugeordnet werden.