Ägyptische Archäologen haben in der Totenstadt von Sakkara eine Grabkammer mit 30 Mumien und mehreren unberührten Sarkophagen aus der Pharaonenzeit...

Ägyptische Archäologen haben in der Totenstadt von Sakkara eine Grabkammer mit 30 Mumien und mehreren unberührten Sarkophagen aus der Pharaonenzeit entdeckt. Die relativ unversehrte Mumie eines Mannes fanden die Forscher in einem 1,8 Meter langen Holzsarg, auf dem in Hieroglyphen der Name des Toten und seiner männlichen Vorfahren zu lesen ist. Vier weitere Sarkophage aus Kalkstein sollen in den kommenden Tagen vorsichtig geöffnet werden.

Der Chef der Altertümerbehörde, Zahi Hawass, erklärte gestern in Kairo, das von ihm entdeckte Grab sei ursprünglich für einen bedeutenden Priester der 6. Dynastie (ca. 2318-2168 v. Chr.) namens Sengam gebaut worden. Die in der mit Reliefs dekorierten Kammer gefundenen Mumien stammen jedoch vermutlich aus der 26. Dynastie (664-525 v. Chr.). Nach Angaben der Archäologen wurde zusätzlich zu dem ersten Korridor, der zu der Grabkammer führt, rund 1660 Jahre nach dem Bau der Kammer ein zweiter Gang gebaut, der an einer anderen Seite der Kammer endet. Für dessen Bau sei eine der Wände der Grabkammer durchbrochen worden, sagte Hawass.

In eine Wand waren den Angaben zufolge fünf Nischen eingelassen. In jeder lagen vier Mumien. In einer der Nischen befand sich außerdem noch ein mumifizierter Hund. An einer anderen Wand fanden die Forscher in zwei Nischen menschliche Knochen.

Das neu entdeckte Grab liegt westlich der Stufenpyramide des Djoser. In der großen Nekropole von Sakkara, die rund 27 Kilometer südlich des Stadtzentrums von Kairo liegt, hatte das gleiche Archäologen-Team im vergangenen Dezember bereits zwei Gräber von Angehörigen des Hofstaates von Pharao Unas (5. Dynastie) entdeckt.

In der Totenstadt von Sakkara wurden vom 3. Jahrtausend v. Chr. bis in die Perserzeit Könige und Beamte bestattet. Für mehrere Pharaonen wurden in Sakkara Pyramiden errichtet, von denen einige verfielen. Die um 2700 v. Chr. erbaute Stufenpyramide des Djoser ist mit rund 60 Metern das größte Bauwerk der immer noch nicht vollständig erforschten Nekropole.