Die Hirn-Untersuchungen toter Rinder bei der Suche nach den gefürchteten Erregern des Rinderwahnsinns können möglicherweise bald durch günstige...

Die Hirn-Untersuchungen toter Rinder bei der Suche nach den gefürchteten Erregern des Rinderwahnsinns können möglicherweise bald durch günstige Bluttests ersetzt werden. "Es ist eine ziemlich einfache Sache", sagte der deutsche Molekularbiologe Christoph Sensen, der das Verfahren an Elchen und Rindern testete, am Freitag. Der Test könne von Tiermedizinern in den Schlachthäusern bei der Anlieferung des Viehs vorgenommen werden.

"Das ist ein sehr vielversprechender Durchbruch, weil Blut getestet wird und nicht Hirn - von lebenden, nicht von toten Tieren." Die Rinderseuche BSE gilt als Verursacherin der neuen Form der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit, an der bislang weltweit mehr als 200 Menschen gestorben sind.

Die neue Studie zum Rinderwahnsinn (BSE) wurde an der Universität Calgary in Kanada erarbeitet. Die Ergebnisse werden in der jüngsten Ausgabe der Zeitschrift "Oxford Journal Nucleic Acids Research" veröffentlicht. Darin heißt es, der neue Bluttest könne dafür sorgen, dass infizierte Tiere nicht in die menschliche Nahrung gelangten - "noch bevor klinische Zeichen auftreten".

Die Forscher infizierten Elche und Rinder, indem sie kleine Mengen BSE-verseuchtes Tiermehl verfütterten. Sie stellten fest, dass die Methode in allen Fällen eine Erkrankung bis zum Tod zur Folge hatte. Bei Untersuchungen des Bluts künstlich infizierter Elche wurden schon Monate vor Auftreten der Symptome genetische Abweichungen nachgewiesen.