Bielefeld.

Bestimmte Pflanzenschutzmittel beeinträchtigen die Kommunikation zwischen Insekten – und in der Folge die Fortpflanzung. Das ist das Ergebnis einer Studie der Universität Bielefeld. Die Biologen konnten zeigen, dass ein Pestizid aus der Gruppe der sogenannten Pyrethroide die chemische Zusammensetzung auf Panzern des Meerrettichblattkäfers verändert. „Die Folge ist, dass Käfer für die Fortpflanzung geeignete Paarungspartner möglicherweise nicht erkennen“, wird Hauptautor Thorben Müller in einer Mitteilung der Universität zitiert. So könne die Zahl der Nachkommen sinken.

Auch auf die folgende Käfergeneration könne sich der Kontakt der Eltern mit dem Pestizid negativ auswirken, heißt es weiter. Die Nachkommen von Käfern, die belastete Blätter gefressen hätten, entwickelten sich langsamer als Nachwuchs von Tieren, die unbehandelte Blätter als Futter hätten. Die Biologen haben außerdem bei weiblichen Nachkommen beobachtet, dass diese unterschiedlich lange Antennen ausbilden können – was auch die Wahl des Partners und des Eiablageplatzes beeinträchtigen könne. Die Studienergebnisse ließen sich auch auf andere Insekten wie Bienen und Wespen beziehen.