Jerusalem.

Die Zahl der Spermien von Männern aus Europa, Nordamerika, Australien und Neuseeland geht zurück. Die Spermienanzahl pro Milliliter Sperma sei bei Männern aus westlichen Ländern zwischen 1973 und 2011 um 52,4 Prozent gesunken, berichten Forscher von der Hebrew University in Jerusalem. Bei der Gesamtzahl der Spermien pro Spermaprobe betrage der Rückgang sogar 59,3 Prozent. Nun müsse untersucht werden, was die Gründe für den Rückgang sind. „Angesichts der Bedeutung der Spermien für die männliche Fruchtbarkeit und die menschliche Gesundheit ist diese Studie ein dringender Weckruf für Forscher und Gesundheitsbehörden auf der ganzen Welt“, sagt Studienleiter Hagai Levine. Stefan Schlatt vom Universitätsklinikum Münster, der nicht an der Studie beteiligt war, hält die aufgezeigte Tendenz nur ansatzweise für bedenklich: Die konkreten Zahlen lägen immer noch weit über den Werten, die die Weltgesundheitsorganisation als Untergrenze der Zeugungsfähigkeit angebe. So beträgt in der Studie im Jahr 2011 die Spermiengesamtzahl westlicher Männer ohne Fruchtbarkeitsnachweis 137,5 Millionen, als Untergrenze des Normalen sieht die Weltgesundheitsorganisation 39 Millionen an.