Frankfurt/main.

Die Deutsche Herzstiftung warnt vor einer Verwechslung der bundesweiten Nummer für den Ärztlichen Bereitschafts- und Notdienst (116 117) mit der Notrufnummer 112 für Rettungsdienst und Feuerwehr. „Die 112 ist die einzige Notrufnummer. Sie ist besonders für Infarktpatienten und Menschen in anderen schweren Notsituationen wie Unfällen überlebenswichtig“, betont der Notfallmediziner Dietrich Andresen vom Vorstand der Deutschen Herzstiftung. Allein der Begriff „Notdienst“ für den Ärztlichen Bereitschaftsdienst sei irreführend.

Den Angaben zufolge wissen viele Menschen noch immer nicht, dass die 2012 eingerichtete Rufnummer 116 117 nur dann zu wählen ist, wenn es sich um eine Erkrankung handelt, mit der man normalerweise einen Arzt in der Praxis aufsuchen würde, aber die Behandlung nicht bis zum nächsten Tag warten kann. Dazu zählten etwa eine akute Magenverstimmung oder unerwartet hohes Fieber am Wochenende. Gleichzeitig komme es immer häufiger vor, dass Personen bei Bagatellerkrankungen den Notarzt (112) statt den Bereitschaftsdienst alarmierten. Damit blockierten sie die Versorgung von Notfällen.

Jedes Jahr sterben laut Herzstiftung über 48.000 Menschen am akuten Herzinfarkt. Etwa jeder vierte Patient sterbe vor Erreichen der Klinik. Ein wesentlicher Grund: Die Infarktsymptome würden häufig nicht rechtzeitig erkannt. Wenn dann noch zusätzlich zunächst die Rufnummer des Ärztlichen Bereitschaftsdienstes 116 117 gewählt werde, könne diese Zeitverzögerung fatale Folgen für den Betroffenen haben – bis hin zu Herztod, schwerer Herzschwäche oder schwerer Hirnschädigung.